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Eröffnung 26. Januar 2008, 17 - 21 Uhr

Skizzen sind erhellend. Sie lassen in ihrer Spontaneität eine Haltung, ein Konzept oft deutlicher hervortreten als das so genannte Opus Magnum. Der Wurf – sei es ein gedanklicher oder ein sensorischer – eine Ideenskizze oder der Niederschlag einer tastenden Suchbewegung – schlägt die Brücke zum Betrachter: Skizzenhaftigkeit ist der performative Angelpunkt der zeitgenössischen Ästhetik, an dem sich Produktions- und Rezeptionsästhetik berühren. Die eingeladenen KünstlerInnen werden in ... 5 minutes later durch ihre in nur 5 Minuten für die Ausstellung neu geschaffenen Werke diese Unmittelbarkeit des Gestus für den Betrachter fruchtbar machen, indem sie die Idee des Meisterwerks zugunsten einer spontanen Geste aufgeben.

Dieser Versuch wirft verschiedene Fragen auf: Was braucht man für ein Kunstwerk? Gibt es eine Art Formel wie zum Beispiel: M(aterial) + I(deen) + K(önnen) + T(alent) + I(nspiration) + Z(eit) = K(unstwerk)? Was ist in einem Zeitraum von 5 Minuten möglich? Wie vollständig ist eine Arbeit nach nur fünf Minuten? Welche Elemente sind notwendig? Wie weit muss sich der Künstler von seinen gewohnten Produktionswegen lösen? Ist die Idee wichtiger als künstlerische Fertigkeit? In welcher Relation stehen Idee, Inspiration und Ausführung? In welchem Verhältnis stehen Inspiration und Zeit? Woher kommt die Inspiration?

Den Entstehungsprozess eines Kunstwerkes näher zu betrachten, ist durchaus eine Möglichkeit zu verstehen, was Kunst überhaupt ist und sein kann. Unser Wissen über diesen Akt, beeinflusst maßgeblich unser Verständnis von Kunst und den Stellenwert, den wir ihr geben. Seit den Umbrüchen im Kunstverständnis in den 1960er Jahren, als das Augenmerk verstärkt von der Ausführung auf die Idee der künstlerischen Arbeit verlegt wurde, haben sich die Kriterien nach denen Kunst zur Kunst wird, jedoch grundlegend verändert. Neue Produktions- und Rezeptionsansätze in der Kunst wurden von einer wesenhaften Veränderung des „Kunst-Werkes“ in einen „Kunst-Text“ begleitet. Indem der „Tod des Autors“ proklamiert wurde, glaubte man, der Tyrannei des Künstlerwillens und der Auratisierung des Künstlersubjekts entkommen zu können. In der Kunsttheorie und -philosophie führten diese neuen Ansätze zu einer Verschiebung der Aufmerksamkeit von der Schöpfung auf die Interpretation eines Kunstwerkes. Natürlich wäre es verfehlt, die Rolle des Künstlers und den Akt der Schöpfung zu ignorieren, wenn wir über Kunst sprechen. ... 5 minutes later kreist deshalb sowohl um den Schöpfungsakt als auch um die Idee einer künstlerischen Arbeit und räumt beidem den gleichen Stellenwert ein. ... 5 minutes later stellt das Spielerische im Umgang mit Inspiration und die Leichtigkeit des Schaffens in den Vordergrund.

Teilnehmende KünstlerInnen: Micol Assaël, Robert Barry, Martin Boyce, Ulla von Brandenburg, David Claerbout, Hans-Peter Feldmann, Thomas Demand, Ceal Floyer, Douglas Gordon, Sven Johne, Annette Kelm, Horst Müller, Astrid Nippoldt, Thomas Rentmeister, Andreas Slominski, Clemens von Wedemeyer, Aaron Young und andere.

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... 5 minutes later

mit Micol Assael, Robert Barry, Martin Boyce, Ulla von Brandenburg, David Claerbout, Hans-Peter Feldmann, Thomas Demand, Ceal Floyer, Douglas Gordon, Sven Johne, Annette Kelm, Horst Müller, Astrid Nippoldt, Thomas Rentmeister, Andreas Slominski, Clemens von Wedemeyer, Aaron Young