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Sonderschau I Heinz Mack „Über die Glückseligkeit und über das Licht“ 40 Arbeiten aus dem Künstlerbuch „Al-Ghazali“ Courtesy of Galerie am Lindenplatz, Vaduz, Fürstentum Liechtenstein

Im Museum für zeitgenössische Kunst in Theran zeigte Heinz Mack, einer der bedeutendsten deutschen Künstler, Ende 2001 eine umfangreiche Ausstellung seiner Werke und stellte in das Zentrum der Ausstellung „Der west-östliche Diwan“ von Johanna Wolfgang v. Goethe“. Hier begegnete er Schriften zum „Elixier der Glückseligkeit“ und zur „Nische der Lichter“ von Abu Hamid al-Ghazali, persischer Mystiker 1058 – 1112. Aus diesen beiden Werken entnahm Heinz Mack 20 Zitate, die von seiner Hand geschrieben in das Buch übertragen wurden. Ein Kalligraph der Universität Teheran übersetzte je 10 Zitate in persische und arabische Schriftzeichen. Zusätzlich wurden 20 Serigrafien mit bis zu 40 Farben nach Pastellen und Tuschen gedruckt. Dieses Künstlerbuch ist in der Technik der Langstichheftung gearbeitet, welche aus dem 17. Jahrhundert; Umschlagmaterial handgeschöpftes Baumwollpapier aus einer indischen Papiermühle. Auflage 70, signiert und nummeriert

Aufgrund der Einmaligkeit und der herausragenden Qualität sind bereits eine Reihe von Museen interessiert, dieses Werk zu zeigen.

Gezeigt werden in dieser Sonderausstellung das komplette Buch und 40 Arbeiten daraus in Einzelpräsentation.

Sonderschau II Christine Pöschl "Die Gefährdungen des Denkens" Installation Courtesy of Galerie Rhomberg, Innsbruck

Die Ausstellung ist als Dialog zwischen den Kulturen zu verstehen. In dieser Gegenüberstellung zwischen der islamischen und christlich-katholischen Religion geht es Tirolerin Christine Pöschl darum, die jeweilige Bildsprache aufzuzeigen. "... wobei ich in der christlich-katholischen Darstellung das sehr bildhafte - mit viel Leid geprägte Denken erlebe (Christus am Kreuz, Martyrium, Lamm Gottes usw.). Aber wenn ich dieses begrenzte Denken (Leiden) aufgebe, komme ich zur LÖSUNG - zur ERLÖSUNG". Interessant findet Christine Pöschl als Gegenüber die islamische Glaubensauffassung - wo die bildhafte Wiedergabe eines Gottes abgelehnt wird. Hier wird dieses unfassbare Große, das Geheimnis schlechthin, durch einen schwarzen Kubus zum Ausdruck gebracht. Sie sieht diese Darstellung als eine Herausforderung an den Menschen - eine Abstraktion zuzulassen, ohne sie definieren zu wollen - oder DAS GROSSE GEHEIMNIS ZU LEBEN.

Die Darstellung der Prozessionsfahnen in der Installation symbolisieren Leid und Begrenztheit des menschlichen Denkens. Christine Pöschls Interpretation von der Kaaba ist, dass dieses Gebäude (wie der Mensch) ein Geheimnis in sich birgt, das nicht dazu gedacht ist, gelüftet zu werden.

"Möglicherweise ist es die Sprache - oder eben der unfertig gedachte Denkprozess, der die Kluft zwischen den Kulturen reißt. So werden Kulturen oft über die Religion definiert. Und tatsächlich ist die Religion als Metapher des menschlichen Denkprozesses zu interpretieren. Obwohl die Aussage der unterschiedlich gelebten Glaubensstrukturen stark voneinander abzuweichen scheint, ist die Faszination groß, was man dabei entdeckt, wenn dieser jeweilige Gedanke zu Ende gedacht wird. Denn hier ist überall und eindeutig zu erkennen, dass jede Religion im selben Prinzip endet - und zwar in ein und derselben UR-KRAFT sprich GÖTTLICHKEIT-UNENDLICHKEIT." Christine Pöschl

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10. Art Innsbruck 2006
ART internationale Messe für zeitgenössische Kunst Innsbruck
Kunst des 20./21. Jahrhunderts

Sonderschauen mit Heinz Mack, Christine Pöschl, u.a.