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100 Jahre Kestner Gesellschaft, 28. Mai bis 13. November 2016

Die Ausstellung »100 Jahre Kestner Gesellschaft« erzählt die bewegte Geschichte des Hauses anhand eines Zeitstrahls, der sich im Laufe der Ausstellung stetig weiterentwickeln wird. Die Zusammenschau von historischen Dokumenten, Fotos, Plakaten, Zitaten und Filmen präsentiert Meilensteine der Geschichte des Kunstvereins. Vorgestellt werden unter anderem die elf Direktoren, denen allen das Engagement und der Wille zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Hannover gemein waren und sind - unabhängig davon, welchen Herausforderungen sie jeweils gegenüberstanden. Die Unterstützung durch den Vorstand und die Vereinsmitglieder spielte dabei immer eine wichtige Rolle. Beispielhaft dafür steht die Zeit Anfang der 1930er-Jahre: Drei Jahre lang nahm der Vorstand der kestnergesellschaft persönliche Risiken auf sich, um ihren Direktor Justus Bier vor Repressalien der Nationalsozialisten zu schützen. Bier gelang es, in die USA zu fliehen. Die kestnergesellschaft wiederum, die programmatisch nicht einlenkte, wurde 1936 zwangsgeschlossen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnte sie im Jahr 1948 in der Warmbüchenstraße wieder eröffnen. 1997 zog der renommierte Kunstverein in das ehemalige Goseriedebad im Stadtzentrum Hannover ein. Mitglieder und Freunde werden eingeladen, ihre Erinnerungen und Geschichten rund um die kestnergesellschaft mit einzubringen und die Ausstellung damit zu erweitern. Den Auftakt hierzu macht das gefilmte Gespräch mit Angela Kriesel, die über die vielfältigen Bezüge der kestnergesellschaft zur Familie Sprengel berichtet. Angela Kriesel war selbst von 1985 bis 2002 im Beirat tätig, ihr Großvater August Sprengel gehörte zu den Gründern des Kunstvereins, ihr Vater Dr. Bernhard Sprengel wiederum war von 1956 bis 1974 erster Vorsitzender und danach Ehrenmitglied der kestnergesellschaft. In der zweiten Jahreshälfte wird eine neu entwickelte Arbeit des Künstlerduos Henning Fehr/Philipp Rühr (1985/1986, leben in Köln) präsentiert. Die Künstler setzen sich dokumentarisch mit institutionellen und machtpolitischen Inhalten auseinander. Das in der Ausstellung präsentierte Werk lässt sich als künstlerische Reflexion der Geschichte der kestnergesellschaft verstehen.