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Eröffnung: 10.12.2008, 18.30

Mit einer Auswahl hochkarätiger Zeichnungen vom Trecento bis ins 20. Jahrhundert gastiert The Morgan Library & Museum, New York – eines der renommiertesten Häuser dieser Art weltweit – in der Pinakothek der Moderne. Die Schau setzt für die Staatliche Graphische Sammlung als Gastgeber einen weiteren Höhepunkt im Jahr ihres 250-jährigen Bestehens.

Es ist ein besonderes Anliegen der Ausstellungskuratoren, Werke zu präsentieren, die für München etwas ganz Besonderes sind und neben einer breiten Öffentlichkeit selbst versierte Zeichnungsfreunde zum Staunen bringen können.

Kein Museum der Welt besitzt einen auch nur annähernd vergleichbaren Bestand an Zeichnungen Giovanni Battista Piranesis wie die Morgan-Sammlung. Der auf die Moderne vorausweisende Venezianer ist mit drei großformatigen Architektur- und Dekorationszeichnungen vertreten – darunter der wunderbare Entwurf für eine venezianische Prunkgondel. Weitere Attraktionen bilden Blätter von Giovanni Battista und Gian Domenico Tiepolo sowie eine herrliche Zeichnung Francesco Guardis aus dem späten 18. Jahrhundert, die eine der letzten großen Regatten der Serenissima zeigt.

Weitere Glanzlichter italienischer Meister setzen Blätter so herausragender Künstler wie Luca Signorelli, Michelangelo, Raffael und Andrea del Sarto sowie der Venezianer Tintoretto und Veronese, der Barockgrößen Annibale Carracci, Guido Reni und Stefano della Bella. Von Gian Lorenzo Bernini ist eine ungewöhnlich lebendige Porträtzeichnung nach Scipione Borghese zu sehen – die einzige nach dem Leben gezeichnete Skizze des großen Barockmeisters für eine seiner grandiosen Büsten.

Auch die anderen Schulen sind exzeptionell vertreten, wie etwa die flämische mit Peter Paul Rubens, Jacob Jordaens und Anthonys van Dyck oder die holländische mit Rembrandt und Jan Lievens, Adriaen van Ostade und Jacob van Ruisdael. Ebenfalls hochkarätig repräsentiert sind in The Morgan Library & Museum die altdeutschen Meister mit Blättern von Dürer und Altdorfer, Cranach und Breu d. J.

Beispielhaft für die französische Schule wird das New Yorker Haus mit Werken von Poussin, Claude Lorrain, Antoine Watteau und Hubert Robert aufwarten. Die Reihe setzt sich ins 19. Jahrhundert glanzvoll fort mit Jacques Louis David und Ingres bis hin zu Daumier und Degas. Inkunabeln der Moderne sind die raren Zeichnungen von Georges Seurat, die in der Pinakothek der Moderne dabei sein werden. Auch die Großmeister des 20. Jahrhunderts – Henri Matisse und Pablo Picasso – werden neben Jackson Pollock nicht fehlen.

Die reiche Sammlung von Kunst auf Papier in The Morgan Library & Museum geht zurück auf den Unternehmer und Bankier John Pierpont Morgan (1837–1913). Seit 1903 interessierte er sich für Zeichnungen und 1909 gelang ihm der Ankauf der grandiosen Sammlung von Charles Fairfax Murray, die noch heute auf diesem Sektor den Kernbestand im Morgan Museum bildet. Nach Pierpont Morgans Tod im Jahr 1913 erbte die Sammlung sein Sohn J. P. Morgan, der im Jahr 1924 im Gedenken an seinen Vater die Pierpont Morgan Library gründete. Mit Felice Stampfle wurde 1945 eine ausschließlich für die Zeichnungen zuständige Kuratorin berufen und 1949 von dem damaligen Direktor Frederick B. Adams der Freundeskreis »Association of Fellows« gegründet, der seither das Museum unterstützt. Es erfreut sich der Zuwendungen bedeutender Förderer, wie beispielsweise Eugene V. und Clare E. Thaw, aus deren Sammlung Hauptstücke nach München geliehen werden.

Ausstellung und Katalog wurden ermöglicht durch die grosszügige finanzielle Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Deutschen Bank Stiftung.

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100 Meisterwerke aus New York
The Morgan Library & Museum zu Gast in München

Künstler: Giovanni Battista Piranesi, Giovanni Battista Tiepolo, Giovanni Domenico Tiepolo, Francesco Guardi, Luca Signorelli, Michelangelo Buonarroti, Raffael , Andrea del Sarto, Tintoretto, Annibale Carracci, Guido Reni, Stefano della Bella, Giovanni Lorenzo Bernini, Paolo Veronese ...