23. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest

PREISTRÄGER 2006

Das A38-Produktionsstipendium, dotiert mit 3.000 Euro Unterhalts- und Produktionsgeld und 1.000 Euro Reisekosten sowie 4.000 Euro Sachleistung ging dieses Jahr an KOPFENDE HASSLOCH von Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier, ein „gespenstisches Porträt einer für Deutschland soziodemografisch repräsentativen Gemeinde“. Der von Ritter Sport geförderte Golden Cube ging an Markus Bertuch für seine Medieninstallation WALPERLOH, deren „Reduziertheit“ und Bildpoesie die Jury besonders hervorhob. Der Goldene Schlüssel, 5000 Euro für die beste dokumentarische Nachwuchsarbeit, wurde an Sarah Vanagt für BEGIN BEGAN BEGUN vergeben, in dem sich die Regisseurin dem Völkermord in Ruanda mit einer „sensiblen, mutigen Erzählweise“ annähert. Eine lobende Erwähnung ging an Zhao Liang für CITY SCENE. Den Goldenen Herkules - 2500 Euro für die beste regionale Arbeit - vergab die Jury an DRAWING THE LINE von Hyekung Jung, die „ihre filmischen Mittel mit absoluter Präzision“ einsetzt. Lobend erwähnt wurde DER SCHAUMREINIGER von Christopher Lenke und Philip Nauck.

Der Goldene Schlüssel

Der von der Stadt Kassel geförderte Goldene Schlüssel zeichnet die beste dokumentarische Nachwuchsarbeit aus. Der Goldene Schlüssel ist mit 2.500 Euro dotiert.

Der Goldene Herkules

Die Tageszeitung HNA würdigt mit dem Goldenen Herkules eine herausragende nordhessische Produktion. Der Goldene Herkules ist mit 2.500 Euro dotiert.

Golden Cube

der Preis für die beste Medieninstallation der Ausstellung MONITORING, wird in diesem Jahr von der Marli-Hoppe-Ritter-Kunststiftung gefördert. Der Golden Cube ist mit 2.500 Euro dotiert.

Werkleitz-Projektstipendium

Für den innovativen Einsatz digitaler Produktions- und Postproduktionsmittel können sich Medienschaffende um das Projektstipendium der Werkleitz Gesellschaft e.V. - Zentrum für künstlerische Bildmedien Sachsen-Anhalt in Form von Sachleistungen im Wert von 5.000 EURO bewerben.

DER GOLDENE HERKULES Die Nominierten Liu Baoying (No Fish); Jaschar Behboud (Kick it like Zidane); Tobias Bilgeri (Je veux rester); Jens Bösche (Frau K. und der Teufel); Anne Breymann (Sprößling); Franziska Cordes (Delay.Aventures); Jonas Grosch (Bonnie & Veit); HÜX'L XL – Katrin Leitner, Walter Peter, Bernhard Hümmer (Chemotronic-Lab-Noise); Hyekung Jung (Drawing the line); Patrick Kramer (Dialogistics); Moonjoo Lee (Hide and Seek); Christopher Lenke, Philip Nauck (Der Schaumreiniger); Sarah Paar (Ana); Ralph Raabe (Mindestens haltbar bis); Fabian Schmalenbach (Neue Horizonte (Preview)); Christoph Steinau (1000 Tage); Daniel Stieglitz (fliegen und fallen); Julia Richter, Barbara Hirn (Synchronschwimmen); Julia Scheede (Karaoke upside-down: seksi cing); Martin Schmidt (Noise); Ulf Steger (City West Revisited); Monika Stellmach (Rabbit Space); Uli Stelzner (Angriff auf den Traum); Frauke Striegnitz (Der Fischstreichler); Jonas Ungar (Die Prozedur); Stefan A. Vilner (Aaton (Preview)); Lei Xue (Moment by moment); Arne Witt (Brackwasser / Steam-Punk #7)

DER GOLDENE SCHLÜSSEL Die Nominierten Dirk Böll (Dancefloor Caballeros); Andreas Bolm (Jaba); Uta Hergert, Marcel Raabe (Platte mit Aussicht – Über das Neubaugebiet Dresden-Gorbitz); Zhao Liang (City Scene); Nils Menrad (Acht Orte. Eine Reise in Afghanistan); Eren Önsöz (Import-Export: Eine Reise in die deutsch-türkische Vergangenheit); Christa Pfafferott (Frl. Pabst & Frl. Wüst); Ella Pugliese, Iliana Estanol (Les Jours à Côté); Sarah Vanagt (Begin Began Begun); Saskia Walker (Uwe Johnson sieht fern)

GOLDEN CUBE Die Nominierten Ulf Aminde (Das Leben ist kein Wunschkonzert); Battery Operated (S.P.I.R.A.W.L.); La belle Imira (ein traum in grün); Markus Bertuch (Walperloh); Felix Böttcher (news); Michael Brynntrup (TABU / KONTINUUM); François Bucher (Forever Live: The Case of K. Gun); Christiane Feser (Wiese am Reithlift); Francis Hunger (The SETUN Conspiracy); Ute Friederike Jürß (Die Zeit hält den Atem an); Roman Kirschner (Roots); Angela Melitopoulos (Corridor X); Jörn Peters (Ich mein was wir uns vorstellen); Aubrey Reeves (Dagbok); Julika Rudelius (Economic Primacy); Amie Siegel (Berlin Remake)

A38 – PRODUKTIONS - STIPENDIUM KASSEL - HALLE Die Nominierten Anna Berger (o.T.); Jürgen Brügger, Jörg Haaßengier (Kopfende Haßloch); Irene Bude, Anke Haarmann (Too much Land for one Man); Otto Dietrich (Der Sohn Gottes – The Son of God); Azin Feizabadi (zwei monate sein); Stefanie Gaus (Ende eines Elefanten); Brett Kashmere (Valery’s Ankle); Daniel Lang (Dog); Teresina Moscatiello (C.O.B. Civilians on the Battlefield); Nico Raschick (Here we Come); Bernd Schoch (Onset / Offset); Sofie Thorsen (Am Hauptplatz, im Wald); Michael Wörgötter (Das Tier neben uns); Wayne Yung (Miss Popularity)

Das Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest findet jährlich an sechs Tagen in der November-Mitte statt. Veranstalter ist der Filmladen Kassel e.V., der für seine engagierte Kinoarbeit all-jährlich auf Bundes- wie auf Landesebene ausgezeichnet wird. Das Festival feiert 2003 sein 20. Jubiläum und ist als Film- und Medienfestival mit internationaler Ausrichtung und einem starken Fokus auf die neuen Medien einzigartig in Hessen. Seine Einbindung in europäische Netzwerke und die Förderung durch das MEDIA-Programm unterstreichen die europäische Dimension der Veranstaltung. Das Festivalprogramm umfasst eine Dokumentarfilmsektion, die im Filmladen stattfindet, das Videoprogramm in den BALi Kinos, die Ausstellung MONITORING im Südflügel des Kultur-Bahnhofs sowie die Fachtagung interfiction im Offenen Kanal. Alle Veranstaltungsorte sind modern, haben Charakter und schaffen eine hervorragende Festivalatmosphäre, die von allen Gästen immer wieder gelobt wird. Das Festival präsentiert alljährlich ca. 240 internationale Dokumentarfilme- und Videos, die von über 6000 Gästen und Fachleuten besucht werden. Es adressiert sowohl ein regionales Publikum, wie auch Film- und Medienschaffende und Professionelle aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt.

Dokumentarfilme Der Dokumentarfilm ist für das Festival Tradition und Selbstverständnis. Die im Filmladen gezeigte Auswahl umfasst rund 30 aktuelle abendfüllende Filmproduktionen. Das Programm bietet eine Mischung aus den neuesten deutschsprachigen Produktionen und spannenden internationalen Dokumentarfilmen. Das Festival ist nach wie vor eines der wichtigsten Foren für das Genre Dokumentarfilm in Deutschland, der sonst nur in Ausnahmefällen in die Kinos kommt.

Videos Das dokumentarische Arbeiten steht auch bei der Videoauswahl im Zentrum. Die ca. 35 gezeigten Programme widmen sich jeweils einem Thema. In diesen Kompilationen finden sich Dokumentarvideos, künstlerisch-experimentelle Positionen und Videos, die die Möglichkeiten der neuen Medien widerspiegeln. Das Festival gehört gerade im Videobereich zu einer der führenden Plattformen in der internationalen Festivallandschaft. Dies belegen u. a. die über 1700 Einsendungen aus aller Welt, sowie die zahlreichen Anfragen und Einladungen zu Präsentationen.

MONITORING Die Ausstellung MONITORING befasst sich mit aktuellen raumbezogenen Positionen der Medienkunst. Sie zeigt während des Festivals im Südflügel und weiteren Orten des KulturBahnhofs 15 Medieninstallationen und -skulpturen, die aus ca. 200 Bewerbungen ausgewählt werden. MONITORING stellt international renommierte Namen, wie Stan Douglas, Ute Friederike Jürss oder Jörg Herold, gemeinsam mit dem künstlerischen Nachwuchs aus, darunter obligatorisch auch Arbeiten aus Kassel und Hessen.

interfiction-Konferenz Die Fachtagung interfiction bietet Vorträge, Präsentationen und ein Workshop-Seminar zu einem jährlich wechselnden Thema, dass medienpolitische, gesellschaftliche und künstlerische Aspekte des Medium Internet beleuchtet. Für drei Tage treffen sich führende Theoretiker verschiedenster Wissenschaftsdisziplinen, Praktiker und interessierte Künstler und Filmemacher zum interdisziplinären Austausch. Die im Rahmen der Tagung diskutierten Thesen und Projekte sind unter www.interfiction.net abrufbar.

Preise Seit 2001 werden auf dem Festival Preise verliehen, die sich an den filmischen wie künstlerischen Nachwuchs richten. Mittlerweile werden drei mit jeweils 2.500 € dotierte Geldpreise ausgeschrieben. Der von der Stadt Kassel geförderte »Goldene Schlüssel« zeichnet die beste dokumentarische Nachwuchsarbeit aus und die Tageszeitung HNA würdigt mit dem »Goldenen Herkules« eine herausragende nordhessische Produktion. Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen lobt den »Golden Cube« für die beste Installation der Ausstellung MONITORING aus. Zudem können sich Medienschaffende um das Projektstipendium der Werkleitz Gesellschaft e.V. bewerben, dass den innovativen Einsatz digitaler Produktions- und Postproduktionsmittel auszeichnet.

23. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest 2006

Preisträger:
Jürgen Brügger, Jörg Haaßengier, Markus Bertuch, Sarah Vanagt, Zhao Liang, Hyekung Jung, Christopher Lenke, Philip Nauck

Ausstellung: MONITORING
Medieninstallationen im Rahmen des 23. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes
Ort: KulturBahnhof Kassel
mit Ulf Aminde, Battery Operated, La belle Imira, Markus Bertuch, Felix Böttcher, Michael Brynntrup, Francois Bucher, Christiane Feser, Francis Hunger, Ute Friederike Jürß, Roman Kirschner, Angela Melitopoulos, Jörn Peters, Aubrey Reeves, Julika Rudelius, Amie Siegel
siehe KulturBahnhof Kassel