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Ort: Galerie der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig 
Ausstellungseröffnung in der Galerie der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig 
am Dienstag, den 24. Mai um 19 Uhr   *

Erstmalig präsentiert die Galerie der HBK Braunschweig bislang unveröffentlichte Aufnahmen des Fotografen Bodo Niederprüm der legendären Fluxus-Aktion „24 Stunden“ aus dem Jahre 1965. Die Fotografien richten ihren Blick gleichermaßen auf das damals aufsehenerregende 24-Stunden-Happening – an dem Künstler wie Joseph Beuys, Nam June Paik oder Charlotte Moorman beteiligt waren – wie auf das anwesende Publikum. Begleitet werden die Fotoabzüge in der Ausstellung von Plakaten, Musik und Filmausschnitten der damaligen Zeit. Das 24-Stunden-Happening bildete am 5. Juni 1965 den Höhepunkt der Fluxus-Bewegung in der Wuppertaler Pioniergalerie Parnass und läutete damit gleichzeitig deren Abschiedsvorstellung ein. Bodo Niederprüm hat hierbei nicht nur berühmte Künstlerinnen und Künstler in Aktion, sondern auch heute namentlich unbekannte Besucher abgelichtet. „Im Kontext von Aktions- und Performancekunst stellt sich mit besonderer Dringlichkeit die Frage nach dem Verhältnis von Akteueren und Zuschauern“, sagt Mitinitiatorin Prof. Dr. Annette Tietenberg, „wir sehen ihre Blicke, ihren Kleidungsstil, ihre Freude und ihr Erstaunen. Dadurch beschleicht uns eine Ahnung davon, wie es gewesen sein mag, in den 1960er Jahren mit Performancekunst in Kontakt zu treten.“ In Anbetracht der Differenz zwischen historischen und heutigen Rezeptionshaltungen lotet die Ausstellung somit das Verhältnis von Aktion und Dokumentation in der Fluxus-Bewegung aus.
Das Ausstellungsprojekt basiert auf einer Kooperation von Studierenden der Freien Kunst und der Kunstwissenschaft. Es wurde von Prof. Bogomir Ecker und Prof. Dr. Annette Tietenberg initiiert. 
Im Anschluss an die Ausstellung erscheint ein Katalog im Wunderhorn Verlag, Heidelberg.