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MONITORING

Der in diesem Jahr um 1.000 € erhöhte und nun mit 3.500€ dotierte "Golden Cube", gestiftet von der Micromata GmbH, wird für die beste Medieninstallation in der Ausstellung Monitoring im Rahmen des 29. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes verliehen. Monitoring gibt Film- und Videoinstallationen sowie anderen zeitbasierten Medienarbeiten, deren Präsentationsform über die klassische Leinwand- oder Kinosituation hinausgeht, einen eigenen Raum. Aus über 300 internationalen Einreichungen hat die Jury in diesem Jahr 17 Installationen ausgewählt. Die Arbeiten von Künstler/innen aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Kanada und Thailand werden im temporären Zuhause des Kasseler Kunstvereins, im Südflügel des KulturBahnhofs, in der Galerie Coucou, in der Nachrichtenmeisterei und im Stellwerk präsentiert. Der Bezug zum Raum und inhaltliche Aktualität waren bei der Auswahl ausschlaggebend. Zu den Themenschwerpunkten in diesem Jahr gehören das Selbstverständnis und die Selbstrepräsentation von Künstlern und ihren Arbeitsbedingungen in der heutigen Medienwelt (Hein-Godehard Petschulat, Marko Schiefelbein), sowie die Position des Einzelnen angesichts der ökonomischen und politischen Bedingungen in einer sich rasend verändernden Welt. Abstraktionen wie die Finanzkrise werden am Beispiel Griechenlands durch persönliche Statements greifbar gemacht (Florian Thalhofer), der Körper als Mittel politischen Widerstands untersucht (Clarisse Hahn), oder in Anlehnung an die „Zwickauer Terrorzelle“ das Selbstbildnis einer Jugend in den Neuen Bundesländern anhand fiktiver Homevideos nachgestellt (Henrike Naumann). Die Künstler/innen bedienen sich in ihrer Darstellung globaler Realitäten – sei es das Portrait einer Nation in einem Stadium posttraumatischer Erstarrung (Taiki Sakpisit) oder die Willkürlichkeit von Menschen gezogener Grenzen (Steffen Köhn, Paola Calvo, Simona Koch) – verschiedenster Strategien, von kinematographischer Inszenierung über Dokumentation zu gezeichneter Animation. Weiterhin werden filmhistorische Referenzen auf aktuelle gesellschaftliche Phänomene angewandt, etwa in Emanuel Mathias' Film über türkische Taxifahrerinnen, Francis Hungers filmanalytischer Untersuchung von Dziga Vertov oder Sascha Pohles Hommage an Chris Marker. Monitoring zoomt hin und her zwischen Makro- und Mikroebene, Privatem und Politischem, Dokumentarischem und Fiktion und präsentiert so ein lebendiges Spektrum aktueller Ansätze im Bereich der audiovisuellen Medien.

Tilmann Aechtner: Avatare, Offenbach 2011 Philipp Artus: Snail Trail, Köln 2011 Clarisse Hahn: Our Body is a Weapon, Paris 2012 Francis Hunger: Tolpa, Leipzig 2012 Simona Koch: Grenzen, Berlin / Neustadt an der Aisch 2010-12 Steffen Köhn, Paola Calvo: A Tale of Two Islands, Berlin 2012 Emanuel Mathias: Nebahats Schwestern, Leipzig 2011 Kristin Meyer: la la la, Kassel 2011 Henrike Naumann: Triangular Stories , Berlin 2012 Hein-Godehart Petschulat: Die Wand, Leipzig 2012 Sascha Pohle: Statues Also Die, Düsseldorf / Amsterdam 2012 Taiki Sakpisit: A Ripe Volcano, Bangkok 2011 Marko Schiefelbein: I can. You can., Braunschweig / Berlin 2012 Oli Sorenson: antimap, Montreal 2012 Dennis Stein-Schomburg: A Kind of Sad Story, Kassel 2012 Florian Thalhofer: Das Geld und die Griechen, Berlin 2012 Pim Zwier: Atemlos, Halle / Amsterdam 2012

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29. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest

Ausstellung 'MONITORING'
15.-18.11.2012
Künstler: Clarisse Hahn, Francis Hunger, Hein-Godehart Petschulat, Sascha Pohle, Florian Thalhofer ...
Orte: Kasseler Kunstverein, KulturBahnhof Kassel, Galerie Coucou, Nachrichtenmeisterei