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3 Städte: Verlassene Stadt - Ersatzstadt - Ungebaute Stadt Die Entwicklung der Städte in Ostdeutschland stellt unser klassisches Verständnis von Stadt in Frage. Über eine Million Wohnungen sowie unzählige Gewerbebauten, soziale Einrichtungen und Industrieareale stehen leer. Die Menge des Leerstands entspricht dem gebauten Raum der Städte Rostock, Wismar, Potsdam, Magdeburg, Cottbus, Halle, Erfurt, Gera, Zwickau und Chemnitz. Entgegen weit verbreiteter Vorstellung konzentriert sich der Leerstand nicht auf Plattenbauten, vielmehr sind Altstädte überproportional betroffen.

Zugleich entstehen im suburbanen Raum unzählige Neubauten - Gewerbeparks, Einkaufszentren und Einfamilienhäuser. Seit 1989 wurden in Ostdeutschland über 300.000 Einfamilienhäuser errichtet, ca. eine weitere Million werden voraussichtlich in den nächsten zwei Jahrzehnten errichtet. Die Veränderung von Stadt geht weniger aus gezielten Planungen der Kommunen und Stadtplaner hervor, sondern ergibt sich vielmehr aus der Logik des Immobilienmarktes und den individuellen Entscheidungen von Mietern und Käufern.

Die Verlassene Stadt akkumuliert den gesamten Leerstand Ostdeutschlands und repräsentiert somit eine Stadt mit 2,3 Millionen potentiellen Einwohnern. Es ist die schnellst wachsende Stadt im Osten Deutschlands. Die Ersatzstadt vereint alle Neubauten seit 1989 und repräsentiert mit ihren 1,7 Mill. Einwohnern die bauliche Praxis. Sie dokumentiert damit die heutigen Wünsche und Bedürfnisse. Die Ungebaute Stadt zeigt alle unrealisierten Investorenpläne auf und stellt damit das seltsame utopische Material und die Inhalte unserer heutigen Zeit dar.

Zur Ausstellung erscheint eine dreiteilige Publikation 3 Städte: Verlassene Stadt - Ersatzstadt - Ungebaute Stadt. Architektur-Stadtführer Ostdeutschland Band I-III im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln Pressetext

re: LEVIATHAN - Visuelle Formierungen von staatlicher Macht Im Zentrum der Ausstellung stehen zwei Bücher mit paradigmatischen Metaphern: Einerseits Thomas Hobbes' Staatsphilosophie "Leviathan" (London 1651) mit seinem berühmten Frontispiz, der einen über das Land dräuenden "Homo Magnus" als Verkörperung der konzentrierten Staatsgewalt zeigt. Andererseits das jüngst von Michael Hardt/Antonio Negri publizierte Buch "Empire", in dem als Herrschaftszeichen ein Doppeladler vorgeschlagen wird, dessen beide Köpfe sich bekämpfen. An diese zwei vexierhaften Bilder knüpfen Vorstellungswelten, die nahezu antagonistische Szenarien der Gegenwart und Zukunft darstellen: "zentralistische Herrschaftsstruktur/Imperium" versus "lose organisierte Vielheit/Multitude".

Die Ausstellung präsentiert für beide Szenarien signifikante Bilder. Thematisch verteilt auf neun Vitrinen und einem sphinxartigen Objekt mit sechs Hörstationen spannt sich der Materialien-Bogen dabei von frühen Staats-Brandings, über Herrschaftszeichen wie Fahnen und das Adlermotiv, architektonische Leviathane, die Simulation gesellschaftlicher Konflikte am Computer (A-Societies), temporäre Konflikte und das Verhandeln des Territorialen, bis hin zur Symbolik eines Paradebeispiels supranationaler Organisation, der EU.

Ein Ausstellungsprojekt in Zusammenarbeit mit Freiraum/transeuropa, MuseumsQuartier Wien Pressetext

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Die Kunsthalle Düsseldorf zeigt zwei Projekte:

3 Städte: Verlassene Stadt - Ersatzstadt - Ungebaute Stadt
Ein Projekt von Sybil Kohl, Philipp Oswalt, Albrecht Schäfer

und

re: LEVIATHAN
Visuelle Formierungen von staatlicher Macht
Ein Projekt von Richard Brem, Cosima Rainer, Vitus Weh
mit Anschauungsmaterialien von anonym, Adbuster, Joseph Beuys, Linda Bilda, dt. BKA, Abraham Bosse, Marcel Broodthaers, Bureau d´études, Georg Bussmann, Alfred Döblin, Peter Fend, René Fülöp-Miller, Buckminster Fuller, Ingo Günther, Andreas Gursky, Hans Haacke, Johanna Kandl, Kursbuch Verlag, Irwin , Otto Neurath, noborder zone, museum in progress, OMA, Lisl Ponger, Oliver Ressler / Dario Azzellini, Tim Sharp, Superreal, Markus Wailand u.a.