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A Kassen : Aluminium Pours

Vernissage & Saisoneröffnung: Freitag, 2. September, 17 - 21 Uhr im Beisein von Christian Bretton-Meyer und Morten Steen Hebsgaard

Seit Christian Bretton-Meyer, Morten Steen Hebsgaard, Søren Petersen und Tommy Petersen im Jahr 2004, während ihres Studiums an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen, die Künstlerkooperative A Kassen gegründet haben, bringen sie gemeinsam konzeptuelle Arbeiten hervor. Aluminium in Wasser zu giessen folgt schlüssig auf die Aluminiumpfützen und Bronzegüsse, die ab 2014 entstanden sind, doch die hier getroffene Auswahl von Material und Formen birgt neue Möglichkeiten. Die Aluminiumgüsse sind Skulpturen sowohl für den Innen- als auch für den Aussenraum. Länglich und amorph überlassen sie dem Betrachter die Bestimmung, was gesehen wird, wie es gemacht wurde, was es sein oder vielleicht gewesen sein könnte. Die erste Präsentation dieser Werkreihe findet hier in Basel statt, im Rahmen der ersten Ausstellung des Künstlerkollektivs in der Galerie.

Es liegt im Wesen des Projekts, dass die Formen durch die Eigenschaften der wesentlichen Bestandteile - Wasser, Aluminium und deren jeweilige Temperaturen - bestimmt werden. Geschmolzenes Aluminium dispergiert, wenn man es in Wasser giesst. Giesst man grosse Mengen geschmolzenen Aluminiums in Wasser, läuft es zu kleinen Stücken auseinander. So entstehen interessante Formen, die sich völlig planlos bilden. Aus diesen Gebilden wählt A Kassen nun eine Handvoll aus und lässt sie vergrössert zu Skulpturen aus poliertem Aluminium giessen. Ganz gleich, ob es sich um das Resultat des ursprünglichen Giessens oder um die in grösseren Abmessungen vorliegenden Kunstwerke handelt: Die Aluminiumgüsse können Organen, Föten, amorphen Gestalten oder Anomalien ähneln - und jeder Guss ist einzigartig.

Skulptur impliziert Bewegung und verschiedene Perspektiven. Auf einen Sockel gehoben, an einer Wand befestigt oder direkt auf dem Boden platziert - die Aufstellung zieht unterschiedliche Blickwinkel und Deutungen nach sich. Für ihren ersten Auftritt werden die Aluminiumgüsse direkt auf den Boden gestellt, im Gegensatz zu den Bronzegüssen, die anfangs auf Sockeln und erst später auf dem Boden oder im Freien gezeigt wurden. Vielleicht liegt es an den unterschiedlichen Materialien, dass sich die Formen stark von denen der Bronzegüsse unterscheiden und auch die Farben neutraler wirken. Doch sowohl der Entstehungsprozess als auch die vom Zufall bestimmten Ergebnisse regen die Phantasie an. Es gibt keine endgültige Antwort auf unsere persönlichen Deutungen, nur vom Betrachter gebildete Meinungen.

Form und Inhalt sind wichtige Themen, die sich auch im Werk der Künstler finden. Dennoch behalten die Naturgesetze bei der Formgebung dieser Skulpturen die Oberhand. Klare Strukturen und Konzepte zeigen sich deutlich in der prägnanten Präsentation der Skulpturen auf dem schwarzen Boden, der zu den glänzenden Metalloberflächen in Kontrast steht. Auch wird der Boden der Galerie nicht in seiner gesamten Ausdehnung als Ausstellungsfläche genutzt: Jeder Aluminiumguss erhält seinen ihm zugedachten, auf einen bestimmten Bereich begrenzten Raum.

A Kassen hat unlängst ein dreijähriges Arbeitsstipendium des dänischen Statens Kunstfond erhalten und im August 2016 seine bislang grössten Bronzeskulpturen im norwegischen Kistefos Museum eingeweiht.