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Africa Screams unternimmt einen Streifzug durch die alten und neuen Mythologien Afrikas, auf den Spuren des Bösen und des Ekels, des Hässlichen und der Angst, die sich seit dem Siegeszug der Videotechnologie in immer fantastischeren Bildern und Erzählungen Bahn brechen und damit auch die Schattenseite der Moderne in den Blick nehmen: die Expansion der okkulten Ökonomien, den Neokannibalismus, das Hexerei

Das Afrikaelpunkt, seine Flexibilität und Überlebensstrategien, seine Musik, seine Kultur und seine Kunst, neben der alten zunehmend auch die moderne und zeitgenössische Kunst. Ausstellungen wie die Magiciens de la terre in Paris (1989), die Biennalen von Johannesburg und Dakar, und nicht zuletzt die Documenta 11 (2002) haben unser Bewusstsein dafür geschärft, dass es gerade in Afrika überaus spannende zeitgeück weit zu schließen und erste Eckpunkte für eine Kunst

Gäbe es das Böse nicht, man müsste es wahrscheinlich erfinden, denn keine Moral ließe sich ohne den Bezug zu einem – wie auch immer gearteten – „Anderen des Guten“ etablieren. Insofern gehört das Böse zum Guten wie das Hässliche zum Schönen und das Fremde zum Eigenen. Ihre Bilder konstituieren sich immer schon in Opposition zum jeweils Anderen und ihre Inszenierung ist Teil der Dramaturgie einer jeden Kultur. Das Böse und das Gute sind ebenso unzertrennlich wie unversöhnlich, und ihre Ausprägungen bleiben aufeinander angewiesen. Horror als Subgenre der großen Erzählungen über das Böse hat keine klar definierbaren Grenzen, und doch zieht sich die Schreckensproduktion geradezu leitmotivisch durch die verschiedensten Kulturen und Epochen: von den einen als Tabubruch gefeiert – von den anderen als Quelle zivilisatorischer Entgleisungen argwöhnisch beäugt. Das Thema des Bösen ist riesig. Es wurde über Jahrhunderte diskutiert, verhandelt und ausgelegt – von Theologen, Philosophen, Politikern, Erzählern und Künstlern – in Afrika wie anderswo in der Welt.

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