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"Der Ausstellungstitel »ta yu ta i« (ziellos treibend, leicht schwebend) war ursprünglich der Titel eines Musikstückes für vier selbstgebaute Bambusflöten, das ich im Auftrag von »Ensemble Zwischentöne« in Berlin 2001 komponiert hatte. Dabei beabsichtigte ich die Obertöne im Fluss der Zeit in der Form von Punkt-Linie-Punkt zu realisieren und - um den vier Spielern meine Klangvorstellung darzustellen- produzierte ich ich eine Simulation auf einer CD: Die Aufnahmen der jeweiligen Flötenklänge A, B, C und D in einer einfachen Melodienkombination wurden durch Überspielen aufeinandergeschichtet.

Bei der Aufführung sollten der Anfang und die Reihenfolge der Flötenspieler versetzt werden. Dadurch entstanden verschiedene Melodien. Diese Idee der Musik habe ich gelegentlich so ins Bild umgesetzt, indem ich die Comic-Serie »Akio der Kater«, welche die Aufnahmeszenen zeigen, übereinander fotokopiert habe. Aus diesem Spiel heraus entwickelte sich die Idee der »Akkumulationsbilder« mit den Zeichnungen, die seit über zehn Jahren in der Korrespondenz mit meinen Freunden entstandensind. Ich habe sie geordnet und hier in fünfzehn Heften zusammengefasst." Akio Suzuki

Akio Suzuki ist in Berlin durch verschiedene Aufführungen und Ausstellungen bekannt. 1994 war er Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Seine Werke waren u. a. durch Projekte wie 1996 »Otodate« beim »sonambiente - festival«, 1999 in der DAAD-Galerie, 2000 in der Parochialkirche und der »gelben Musik« und 2002 im SFB zu hören und zu sehen. Suzuki hat mit Künstlern wie Takehisa Kosugi, Rolf Julius u.a. zusammengearbeitet. Seine Werke wurden seit 1975 auf internationalen Festivals und Ausstellungen aufgeführt, (u.a.: Festival d'Automne, Paris1978, Documenta 8, 1987, »A«-Sound Works, Stadtgalerie Saarbrücken, 1997).

Seine frühen Forschungen und Aktionen nannte er "Self Study Events", so z. B. das Werfen von "altem Zeug" eine Treppe hinunter (»Throwing, from Staircase«, 1963). Für seine Klangexperimente und Installationen verwendete er auch späterGebrauchsgegenstände wie Zeitungspapier oder Teller. In der Nachfolge von John Cage macht Akio Suzuki in seinen Werken Klänge in einer Weise "sichtbar", daß sie z. T. nur noch in der Imagination zu "hören" sind. Der Betrachter wird angeregt, seiner Umgebung zu lauschen, ein Zuhörer zu werden.

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Akio Suzuki
ta yu ta i, 2005