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Der Kunstverein München freut sich, weltweit die erste umfassende Einzelausstellung des in Beirut lebenden und arbeitenden Künstlers Akram Zaatari (*1966 Saida, Libanon) zu präsentieren. In seinen Arbeiten untersucht Akram Zaatari die kulturellen und politischen Verhältnisse der libanesischen Nachkriegsgesellschaft („Nature Morte“, 2008). Er thematisiert die Darstellung territorialer Konflikte und Kriege in den Medien („Saida June 6th 1982 (air Raid)“, 2003) und setzt sich mit der sozialen Logik religiöser und nationaler Widerstands- bzw. Freiheitsbewegungen auseinander. Darüber hinaus diskutieren seine Arbeiten wie „This Day“, 2003 oder „In This House“, 2005 die Verbreitung und Produktion von Bildern im Kontext der geografischen Teilung des Mittleren Ostens.

Als Mitbegründer der Arab Image Foundation in Beirut bilden das Archivieren und Analysieren der Bildgeschichte des Mittleren Ostens, die Grundlage für Zaataris künstlerische Arbeit. Insbesondere setzt er sich umfassend mit der Arbeit des libanesischen Photographen Hashem el Madani (*1928) – im Sinne eines Verzeichnisses sozialer Beziehungen und photographischer Praktiken – auseinander. Akram Zaataris künstlerische Praxis ist eine fortlaufende Erforschung „historischer“ Foto- und Videodokumente, die er in Beziehung zu geschriebener beziehungsweise verbal überlieferter Geschichte setzt. Akram Zaatari verfolgt eine künstlerische Praxis, die die Dominanz des „Objektivs“ als Teil westlicher Kulturapparate und als faktisches Medium kritisch in Frage stellt.

In Zaataris Arbeiten verschränken sich persönlich erlebte Geschichten mit historischen politischen Ereignissen. Anstatt nur den politischen Ursachen von „Information“ nachzugehen, präsentiert Zaatari uns Geschichte, die auch von persönlichen Alltagserfahrungen geprägt ist. Nicht selten bildet diese Form der Erzählung eine Parabel zu der komplexen politischen, vor allem aber auch aktuellen kulturellen Situation in Beirut sowie in weiten Bereichen des Nahen Ostens.

Akram Zaatari (*1966 Saida, Libanon). Lebt und arbeitet in Beirut. Einzelausstellungen: 2007, Galerie Sfeir-Semler (Hamburg), Art Basel; 2006, Paris Photo La Caixa (Barcelona); 2005, Grey Art Gallery (New York); 2004 Portikus, Frankfurt; 2002, Palais des Beaux Arts (Brüssel). Gruppenausstellungen: 2008, Centre Georges Pompidou (Paris); 2007, 52. Biennale, Venedig; 2006, Sao Paulo Biennale, Gwangju Biennale (Korea), Sydney Biennale; 2003, Worldwide Video Festival (Amsterdam).

Kunstverein München bedankt sich bei Galerie Sfeir-Semler

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Akram Zaatari