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Albert Borchardt ist Pleinair-Maler. Seine bildgewordenen Eindruecke von der Welt sammelt er auf 18 x 24 cm großen Taefelchen, die Einzeln oder zu Bildgruppen zusammengefasst, von den zahlreichen Wanderungen durch die mitteleuropaeischen Landschaften kuenden. Landschaft entsteht immer dort, wo der Mensch die Natur als sein Gegenueber erfaehrt, heißt es. Albert Borchardt legiert in seiner Malerei das topographische Erlebnis aus eigener Anschauung und den malerischer Diskurs. Der Kuenstler praesentiert dem Betrachter Malerei als Form einer persoenlichen Landschaftswahrnehmung, als eine Art gemaltes Tagebuch. Albert Borchardt transformierte die Landschaft formal und inhaltlich von der naturalistischen Darstellung. Beim ihm verdichten sich Naturempfinden und Naturerleben weniger in farben- und facettenreichen Schilderungen, sondern vielmehr in der Geste des Malens. Die Landschaft ist Ziel und Anlass gleichermaßen. Seine Bilder sind Zeugnisse der vor Ort vorgetragenen malerischen Focusierung auf das aesthetisch Wesentliche des landschaftlichen Eindrucks. Typisch fuer seine malerische Erfassung der Landschaft ist die bedingungslose Reduktion auf die geologischen Grundformen und der Verzicht auf alle vermittelnden Details. Das Prinzip der raeumlichen Vorstellung von Landschaft reduziert Albert Borchardt auf ein einfaches Gestalten von Flaeche, die alleine in ihrer Staffelung im Bildraum noch eine Assoziation von Raum aufkommen lassen. Seine Kompositionen leben aus der Verdichtung auf das Wesentliche, das gleichzeitig auch zum Typischen wird und dem Betrachter die Landschaft trotz aller abstrahierenden Elemente wieder aesthetisch gegenwaertig werden laesst. Nicht das Naturschoene, hier unterscheidet sich Albert Borchardt von eine tradierten Auffassung von Landschaftsmalerei, sondern das Naturtypische im Bilder der Landschaft findet man in seinen Kompositionen. Wirkliche Landschaftsmaler sind selten geworden in unserem heutigen Kunstbetrieb. Insofern passt Albert Borchardt mit seiner Auffassung von Malerei kaum in eine von Gleichzeitigkeit und medialer Allgegenwaertigkeit gepraegter Kunstgesellschaft. Fernsicht, Innenschau und malerische Versenkung, so wie man es in den Bildern von albert Borchardt findet, erscheinen im Kontext virtueller Phantasien und oberflaechlicher Inszenierungen fast schon wie ein philosophischer aesthetischer Gegenentwurf, der das Sujet wieder zum Sinnbild symbolischer, geistiger, kontemplativer Inhalte werden laesst.

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Albert Borchardt „Landschaften“