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Alberto Giacometti. Der Ursprung des Raumes Retrospektive des reifen Werkes

Der Raum existiert nicht, man muss ihn schaffen. (...) Jede Skulptur, die vom Raum ausgeht als existiere er, ist falsch, es gibt nur die Illusion des Raumes. Alberto Giacometti, Notizen, um 1949

Das Kunstmuseum Wolfsburg präsentiert in Deutschland zum ersten Mal nach 12 Jahren das reife Werk Alberto Giacomettis in einem umfassenden Überblick. Rund 60 Skulpturen und 30 Gemälde sowie einige Zeichnungen werden auf rund 2000 qm Ausstellungsfläche inszeniert und geben einen vielschichtigen Einblick in das faszinierende Werk eines der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts.

Seinen Figuren einen eigenen Raum und ihre eigene Zeitlichkeit einzuschreiben, diese Vision Giacomettis wird in Wolfsburg zum ersten Mal durch eine auf die Skulpturen maßgeschneiderte, neugebaute Architektur umgesetzt. Die sorgfältig ausgewählten Werke erhalten somit den Raum, der ihre Ästhetik erweitert und verstärkt. Dabei zeigt sich deutlich, wie präsent das Werk des 1966 verstorbenen Künstlers bis heute ist und welch ungebrochenen Einfluss es auf nachfolgende Künstlergenerationen nimmt. Mit seiner völlig neuartigen Auffassung der menschlichen Figur im Verhältnis zu Raum und Zeit kann Giacometti buchstäblich - und das ist eine der Thesen der Ausstellung - als der Erfinder des virtuellen Raums gesehen werden.

Die in Zusammenarbeit mit dem Museum der Moderne Salzburg entstandene Ausstellung präsentiert zentrale Arbeiten aus seinem Hauptwerk in dichtem Zusammenhang mit Werken aus Privatsammlungen und dem Nachlass des Künstlers. Die in Wolfsburg vereinten Leihgaben stammen u. a. aus einem großen Konvolut von Werken aus den Beständen der Fondation Alberto et Annette Giacometti Paris; in dieser Form werden sie zum ersten Mal in Deutschland gezeigt. Zudem kommen wichtige Leihgaben aus der Alberto-Giacometti- Stiftung Zürich sowie aus bedeutenden Museen und Privatsammlungen in Europa und USA.

Mit seiner hochkarätigen Sammlung zeitgenössischer Kunst ab 1968 bietet sich im Kunstmuseum Wolfsburg die einzigartige Möglichkeit, Giacomettis ungebrochenen Einfluss auf jüngere Künstlergenerationen plastisch nachvollziehbar zu machen. Eine präzise Auswahl von Werken aus der Sammlung, die sich mit dem Thema Raum und Figur auseinandersetzen, ist teilweise in die Ausstellung integriert und ergänzend ab 12. Dezember 2010 bis zum 30. Januar 2011 parallel zur großen Retrospektive von Giacomettis reiferem Werk in den oberen Ausstellungsräumen zu sehen: unter dem Titel Verortungen - Die Frage nach dem Raum in der zeitgenössischen Kunst. Es werden u. a. Werke von Carl Andre, Andreas Gursky, Imi Knoebel, Joseph Marioni, Bruce Nauman, James Turrell, Jeff Wall und Franz West ausgestellt.

Es erscheint ein Katalog zur Ausstellung Alberto Giacometti. Der Ursprung des Raumes - Retrospektive des reifen Werkes in deutscher und englischer Sprache.

Fondation Alberto et Annette Giacometti

Die Fondation Alberto et Annette Giacometti Paris leiht 40 wichtige Werke seiner Sammlung für die erste Retrospektive des Künstlers in Deutschland seit 1998: „Alberto Giacometti. Der Ursprung des Raumes“ im Kunstmuseum Wolfsburg vom 20. November 2010 bis 6. März 2011. Diese außerordentliche Leihgabe ist der Beitrag der Fondation zur besseren Kenntnis von Giacomettis Oeuvre in Deutschland. Deutschland ist leider eines der weltweit aktivsten Zentren des Verkaufs gefälschter Arbeiten von Giacometti. 1200 gefälschte Skulpturen standen im Mittelpunkt zweier Gerichtsverfahren in Stuttgart in den Jahren 2009 und 2010. Die Fondation ist der Mehrheitsgesellschafter von Alberto Giacomettis Rechten. Ihre Hauptaufgaben sind die Förderung der Kenntnisse über Alberto Giacomettis Arbeit und deren Schutz. Sie ist die Referenzinstitution für den Catalogue Raisonné des Künstlers (info@fondation-giacometti.fr ). Das Komitee vertritt alle Rechtsinhaber und stellt Echtheitsbescheinigungen aus (comite@fondation-giacometti.fr ). www.fondation-giacometti.fr

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Alberto Giacometti
Der Ursprung des Raumes
Kurator: Markus Brüderlin

Ergänzende Ausstellung:
Verortungen.
Die Frage nach dem Raum in der zeitgenössischen Kunst.

Künstler: Carl Andre, Stanley Brouwn, René Daniëls, Fischli / Weiss, In Sook Kim, Ola Kolehmainen, Anselm Kiefer, Jan Dibbets, Andreas Gursky, Gary Hill, Imi Knoebel, Joseph Marioni, Bruce Nauman, Reiner Ruthenbeck, Thomas Schütte, James Turrell, Jeff Wall, Franz West