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Ort: EIGEN + ART Lab

Wir freuen uns sehr, die erste Einzelaussstellung von Alex Lebus im EIGEN + ART Lab zu präsentieren. Für die Ausstellung Breaking the Waves and Drawing a Line entwickelte die 1980 geborene Künstlerin eine raumbezogene Installation und Wandobjekte.
Die Ausstellung wird bestimmt von der Arbeit A LINE, die den Ausstellungsraum wie eine Wand in zwei Bereiche teilt und den dahinterliegenden Raum für den Besucher unzugänglich macht. Aus fünf hochformatigen Spiegeln hat Alex Lebus die Buchstaben des Wortes Linie ausgekratzt. Die Buchstaben und Leerstellen im Spiegel werden selbst zu horizontalen Linien, die einen Einblick oder Durchblick hinter die Wand gewähren. Die Linie wird zur Trennung und zur unüberschreitbaren Grenze zum dahinterliegenden Raum. In dieser Arbeit findet sich die Umkehrung als zentrales Thema im Werk von Alex Lebus wieder. Das Hinten kommt durch den neu gesetzten Fokus nach Vorne, das Innen kommt nach Außen. Die Grenze wird zur Linie, die keine Mitte bildet, aber ein Rechts und Links kreiert.

Im vorderen begehbaren Ausstellungsraum wird ein Spiegelobjekt aus der Serie Breaking the Waves gezeigt. Ein horizontaler Spiegel in Form von Wellen wird durch das teilweise Entfernen der Spiegelschicht zu einer horizontalen Linie. Die Wellenformen werden so wieder zu Glas und bekommen durch Licht und Schattenwurf jetzt eine noch größere Präsenz. In beiden Arbeiten zeigen sich die Schlüsselaspekte im Werk von Alex Lebus: Zum Einen die Auseinandersetzung mit dem scheinbar Sichtbaren und dem dahinter Verborgenen. Zum Anderen die Suche des Individuums nach Identität, nach seinem Selbst und seiner Beziehung zur Welt. Der Künstlerin geht es dabei auch um die Erforschung der persönlichen Existenz im Wechselspiel mit der Welt, die einen umgibt. Das „Ich“ steht im Verhältnis zum „Wir“, so wie es sich bereits in früheren Arbeiten von Alex Lebus z.B. durch die Spiegelung und Reflektion der beiden Worte „ME“ und „WE“ zeigt.

Alex Lebus bedient sich in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung wiederholt dem Einsatz zweier Mittel, der bildnerischen Arbeit mit Spiegeln und der Verwendung von Schriftfragmenten bzw. Text. So erzeugt sie auf unterschiedlichste Art Spiegelungen, kreiert „Rückblenden“ und gleichzeitig Umkehrungen des Gewohnten und Erwarteten. Sie wirft den Betrachter auf sich selbst zurück, verändert und lenkt die Wahrnehmung und schafft neue Blickwinkel. Das Gesehene wird mehrdeutig und in Frage gestellt, der Betrachter findet sich im Wechselspiel aus verschiedenen Ebenen wieder: Schein und Sein, Wahrheit oder Lüge, Fiktion oder Wirklichkeit. Wahrnehmung zu verändern und Wahrheiten aufzudecken, Offensichtliches zu enttarnen und in Frage zu stellen ist die andauernde Auseinandersetzung im Werk von Alex Lebus.