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Seine Schauen waren und sind stets die größten Spektakel bei den Modewochen in Paris oder London. Sie finden zum Beispiel in einer zugigen Halle am Boulevard Malesherbes in Paris statt. Den Zuschauern werden karierte Decken gereicht, die sie über ihre Knie legen. Es sieht aus wie im Ruhesaal eines Sanatoriums. Bei einer anderen Präsentation laufen Models gegen den Sturm einer Windmaschine an. Am Ende einer dritten Modenschau öffnet sich ein geheimnisvoller weisser Kasten und gibt die Sicht frei auf hunderte von Motten, die davon fliegen, und ein Modell, das sich nackt und fett auf einer Chaiselonge räkelt. ...

Das Düsseldorfer NRW-Forum Kultur und Wirtschaft, das bereits Anfang des Jahres mit der Präsentation eines Catwalks aus 1.300 Fotos überraschte, den Martin Kippenberger für Claudia Skoda in den 70er Jahren gestaltet hatte, zeigt jetzt 8 der aufregendsten Catwalks von Alexander McQueen als aufwendig inszenierte Videoprojektionen.

Alexander McQueen wird 1970 im Londoner East End geboren und steigt in der Modebranche schnell zu einer der führenden Persönlichkeiten des internationalen Designs auf. Aber es ist nicht nur seine revolutionäre Mode, die ihn berühmt (und berüchtigt macht) – mit Kollegen wie insbesondere Hussein Chalayan vertritt er eine neue Generation von Modemachern, denen die Inszenierung ihrer Mode bei den Catwalks der Modewochen in London oder Paris zum zentralen Teil ihrer Arbeit wird. Die Mode wird dabei konzeptionell; die vergängliche Modenschau zur Performance, die mit enormem Aufwand in Szene gesetzt wird.

Zum Star macht ihn auch sein Image als Bad Boy der Modeszene mit dem er Kunden wie die Rock ‘n’ Roll Grössen David Bowie und Keith Flint von The Prodigy anzieht.

McQueen stellt die Mode auf den Kopf. 1994 präsentiert er in seiner ersten Kollektion Kleider mit bedruckten Reifen. Ein Jahr später laufen die Models blutverschmiert über den Laufsteg, und McQueen entblößt am Ende eines Defilees sein Hinterteil. Das Bild des Plakates, das für die Ausstellung im NRW-Forum Kultur und Wirtschaft wirbt, stammt aus einer Präsentation bei der McQueen die Kleider der Models von einem Roboter mit Farbe besprühen läßt.

McQueen betreibt eine morbide Ästhetik in seinen spektakulären Modeschauen. Die erste Präsentation 1993 ist von dem Film Taxi Driver beeinflusst. Die Models sind notdürftig in Frischhaltefolie gewickelt und so geschminkt, als seien sie grün und blau geschlagen. In seiner zweiten Schau mit dem Titel Nihilism zeigt er Jacken im Edwardian Style über blut- und dreckbespritzten Tops, die den Anschein blutiger postoperativer Brüste unter hauchdünnem Musselin erwecken sollen. Die Presse schreibt unter der Überschrift „McQueens Gruselkabinett“.

In McQueens Modenschau für seine Kollektion La Poupée 1996 wird das schwarze Model Debra Shaw in einen Metallrahmen gezwängt, der mit Handschellen an ihren Hand- und Fußgelenken befestigt ist. Für eine andere Kollektion wählt McQueen „blaublütige“ Models. Ihr Make-up überbetont ihre aristokratisch gemeißelten Gesichtszüge mit blasser Haut und dunklen Lippen. Ein Model mit einer Hirschgeweih-Kopfbedeckung von Philip Treacy erzeugt das Bild einer nur halb menschlichen Wilden.

Was die Ausstellungsmacher im NRW-Forum, die den Bezug zwischen Mode und Kunst suchen, überzeugte ist auch McQueens ständiger Bezug zur Kunstgeschichte – liegen der einen Kollektion die Puppen von Hans Bellmer aus den 30er Jahren zugrunde, so ist es bei der nächsten eine Fotografie von Joel Peter Witkin, die sich McQueen „aneignet“ oder er beschwört die Erinnerung an die revolutionären Darbietungen des Künstlers Jacques Louis David in den 1790er Jahren in seinen Inszenierungen.

Zum ersten Mal sind jetzt die Videos von McQueens Inszenierungen in einer Ausstellung zu sehen. Die Ausstellung präsentiert 8 Videos von McQueen, mehrere seiner aufwändigen Kreationen sowie back stage Fotografien von Anne Deniau, und entstand in direkter Zusammenarbeit mit dem Modeschöpfer.

Die Ausstellung, die von der deutschen Vogue begleitet wird, wird von der CPD Düsseldorf und der deutschen VOGUE gesponsert.

„Düsseldorf weiß Akzente in Kunst und Mode zu setzen. Die Modewelt und das Kunstmilieu vereinen sich exzellten mit Alexander McQueen, der als als 'Enfant Terrible' in der Mode gilt. Vom Radical Chic zur Haute Couture hat er grenzenlose Kreativität bewiesen. Die Ausstellung als Auftakt zum internationalen Branchentreff der Mode, die CPD Düsseldorf vom 24. bis 26. Juli 2005, setzt neue Maßstäbe. Die Modewelt wird begeistert sein.“ begründet Margit Jandali - Geschäftsführerin IGEDO COMPANY – das Engagement der Igedo.

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Alexander McQueen Catwalk Videos