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„Was bleibet aber, stiften die Dichter“ – mit diesem Zitat von Friedrich Hölderlin ist die Ausstellung mit Werken von Alexander Polzin überschrieben, mit der die Galerie Kornfeld am 10. September in den Herbst startet.

Über 17 Jahre war es eine Herzensangelegenheit von Alexander Polzin, dem Dichter und Poeten Paul Celan in dessen Wahlheimat Paris ein Denkmal zu errichten. Am 31. Mai dieses Jahres wurde die Idee Realität und die Skulptur „Hommage à Paul Celan“ im Rahmen einer feierlichen Enthüllung mit prominenten Gästen aus Kultur, Politik und Wirtschaft im Pariser Anne Frank Garten eingeweiht

Die Galerie Kornfeld nimmt Alexander Polzins „Hommage à Paul Celan“ zum Anlass, eine Auswahl von Skulpturen, Gemälden und Werken auf Papier zu präsentieren, die alle eines gemeinsam haben: es sind Werke, die sich mit der Poesie und ihren Urhebern, den großen Dichtern und Autoren der westlich-europäischen Kultur beschäftigen. Die intensive Auseinandersetzung mit literarischen und philosophischen Texten und Gedanken bildet eine wesentliche Grundlage des künstlerischen Schaffens von Alexander Polzin, der den engen persönlichen und intellektuellen Austausch mit Schriftstellern, Philosophen oder Wissenschaftlern sucht und beispielsweise mit Thomas Brasch bis zu dessen Tod eine enge Freundschaft pflegte.

Neben Alexanders Polzins Entwurf für das „Denkmal für Paul Celan“ versammelt die Ausstellung Werke, die von den Worten und von den Persönlichkeiten so unterschiedlicher Literaten wie Dante Alighieri, Giordano Bruno, Bertold Brecht, Heiner Müller oder Thomas Brasch angeregt sind. Dabei geht es dem Künstler aber keinesfalls um die porträthafte Wiedergabe von Personen sondern vielmehr darum, den Gedanken und Ideen, die in den Texten zum Ausdruck kommen, Gestalt zu verleihen.

Alexander Polzin lässt sich kaum auf ein Medium festlegen. Die Bildhauerei ist sein primäres Ausdrucksmittel, darüber hinaus umfasst das Schaffen des gelernten Steinmetzen neben der Malerei, der Zeichnung und der Grafik auch Bühnenbilder und sogar Regiearbeiten. Der Künstler bevorzugt die traditionellen künstlerischen Techniken und Ausdrucksmittel und die Fokussierung auf die menschliche Figur, um den Betrachter emotional anzusprechen. Ungeachtet ihrer unmittelbaren Körperlichkeit und Expressivität zielen die Werke von Alexander Polzin aber immer auf eine Idee, die im Kunstwerk Gestalt gewinnt: so wie die Texte der Poeten kreisen auch die Werke von Alexander Polzin um moralische, gesellschaftliche oder soziale Fragen. Der Künstler bietet keine einfache Lösungen an, sondern fordert den Betrachter zu einer dialogischen Auseinandersetzung mit dem Werk als einem physischen Gegenüber auf.

Werke von Alexander Polzin befinden sich an bedeutenden Orten im öffentlichen Raum: das Denkmal „Hommage à Paul Celan“ im Anne Frank Garten sowie die Monumentalskulptur „Das Paar“ im Foyer der Opéra National de la Bastille in Paris, das „Denkmal für Giordano Bruno“ an prominenter Stelle am Potsdamer Platz in Berlin und die Skulptur „Sokrates“ auf dem Gelände der Universität in Tel Aviv. Die Werke von Alexander Polzin wurden in internationalen Galerien und Museen gezeigt, so beispielsweise im Getty Center in Los Angeles, im Anna Achmatova Museum in St. Petersburg, im Kunstmuseum Ahrenshoop und, zuletzt, in den Vatikanischen Museen in Rom. 1996 war er Artist-in-Residence am International Artists House in Herzliya bei Tel Aviv, Israel. Darüber hinaus ist Alexander Polzin seit über einem Jahrzehnt als Bühnenbildner tätig und arbeitete mit bedeutenden Komponisten, Regisseuren und Intendanten unter anderem in Madrid, Salzburg und Genf.

Begleitend zur Ausstellung findet am Mittwoch, den 14. September um 18:30 Uhr unter dem Titel „Zündkerzen“ ein literarischer Abend mit Durs Grünbein statt. Der Eintritt ist frei, Registrierung unter galerie@galeriekornfeld.com erforderlich.