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Eröffnung: Donnerstag, 28. Februar 2008

Pressetext:

Eröffnung: Donnerstag, 28. Februar 2008, 19.30 Uhr Der Künstler ist anwesend.

Alfred Hrdlicka, Österreichs großer Bildhauer, Zeichner und Druckgrafiker feiert seinen 80. Geburtstag.

Bereits in der Zeit bevor sich Hrdlicka vornehmlich der dreidimensionalen Kunst verschrieben hatte, kam er während seiner Zahntechnikerlehre von 1942 bis 1945 in Kontakt mit dem Plastischen in Form von Zahnabdrücken aus Gips. 1944, also vor Hrdlickas akademischer Ausbildung, entstand sein erstes skulpturales Werk -der Januskopf. Von 1946 bis 1952 studierte Hrdlicka Malerei bei Gütersloh und Dobrowsky auf der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach dem Malereidiplom setzte Hrdlicka mit dem Bildhauerstudium bei Wotruba fort, das er am Schillerplatz 1957 abschloss. Fritz Wotruba galt als der Doyen des figurativen Kubismus. Seine menschlichen Figuren sind reine formale Lösungen am Rande zur Abstraktion. Hrdlicka hingegen erfüllte den Stein mit menschlichem Leben, er ließ ihn Fleisch werden; ein Menschbild, das vom Schicksal gezeichnet ist. Hier der Vertreter der Moderne, dort der klassische Realist. Zurück zur Wirklichkeit war Hrdlickas Credo. Hrdlicka ist ein Künstler, der auf Tuchfüllung mit den abendländischen Klassikern der Bildhauerei steht – von Michelangelo bis Rodin. Hrdlicka deformiert, drangsaliert die menschliche Figur im Arbeitsprozess, er staucht die Proportionen zusammen, verrenkt die Gliedmaßen ganz im Unterschied zu den idealen Maßen der Statuen aus dem Altertum und der Renaissance. Im Hässlichen, im Schmerz sieht Hrdlicka die Wahrheit, nicht im Schönen. Der Bildhauer nimmt sich zunehmend den „großen Themen“ des quälten Menschen an. Das bekannteste bildhauerischen Werk im Kontext der körperlichen Gewalt im Werk von Alfred Hrdlicka ist das mehrteilige Mahnmal am Augustinerplatz vor der Albertina: Das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus wurde 1988 enthüllt, vollendet schließlich 1991. Der Künstler will den Betrachter aufwühlen, attackieren, ihn zur Reflexion auffordern über Gewalt und Fleisch. Hrdlickas Kunst ist eine stets körperliche, irdische, erfüllt von Trieben, Sexualität und Gewalt, ohne Verharmlosung und schönende Schminke. Der Künstler beherrscht souverän die Sprache der Übertreibung, des Manierismus, der Kern bleibt jedoch immer die Wahrheit.

Alfred Hrdlicka wurde 1928 in Wien geboren 1945-52 Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste bei Albert Paris Güthersloh 1953-57 Studium der Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste bei Fritz Wotruba 1971-73 Berufung Alfred Hrdlicka an die Akademie der bildenden Künste, Stuttgart 1988 Enthüllung vom ersten Teil des Mahnmals von Alfred Hrdlicka gegen Krieg und Faschismus am Albertinaplatz in Wien 1991 Fertigstellung des Mahnmals gegen Krieg und Faschismus am Albertinaplatz in Wien

Weitere Ausstellungen: Dommuseum, Hommage an Pasolini, 11. März -10. Mai 2008 Kunsthalle Nexus, Saalfelden, 16. Mai- 30. Juni 2008 Galerie Welz, Salzburg, Festpielzeit 2008 Galerie Sikoronja, Rosegg, Sommer 2008 Schloss Hartheim, Alkoven, April, Mai 2009 Kunsthalle Würth, Alfred Hrdlicka, Bildhauer, Maler, Zeichner: 19. Jänner - 29. Juni 2008 Galerie Berlin, Alfred Hrdlicka, Plastiken, Zeichnungen, Radierungen: 19. Jän. - 2. März 08. Augsburg/St. Peter am Perlach - 6.2.-20.3.2008 Maler Zang Haus, Birkenfeld, Juni - Juli 2008 Hessisches Landessozialgericht, Darmstadt, 5.8.-31.10.2008 Schloss Gottorf, Schleswig, 8.2.-17.5.2009

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Alfred Hrdlicka - Fleischeslust