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Die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst zeigt eine Ausstellung des chilenischen Künstlers Alfredo Jaar (Santiago de Chile, *1956), die in sechs Werkgruppen gegliedert zeitgleich in drei Berliner Institutionen präsentiert wird. Die monografische Ausstellung ermöglicht einen retrospektiven Überblick über fast vier Jahrzehnte künstlerische Produktion.

Der als Architekt und Filmemacher ausgebildete Künstler beschäftigt sich mit Problemen der Wahrnehmung und der Repräsentation. Schwerpunkte der Ausstellung setzen sich mit der Beobachtung von Bildsprachen und Bildprogrammen sowie mit deren Dekonstruktion auseinander, vom Künstler als „die Politik der Bilder“ bezeichnet. Die präsentierten Schlüsselwerke verweisen auf die große Bandbreite von sozialen, politischen und humanitären Themen in Jaars Arbeiten und thematisieren seine künstlerische Strategie der Bildverweigerung ebenso wie seine Überlegungen zur Präsentation und Erreichbarkeit verschiedener Öffentlichkeiten.

In der NGBK liegt der Ausstellungsschwerpunkt auf Jaars selten gezeigten frühen künstlerischen Arbeiten: Hochpolitische Interventionen in den öffentlichen Raum, die zwischen 1974-1981 in Chile entstanden sowie spätere Werke, die sich mit dem Land und der Zeit der Militärjunta beschäftigen.

In der Berlinischen Galerie werden vier komplexe Werkgruppen kombiniert und miteinander in Beziehung gesetzt: 1.) In und für Berlin entstandene Werke – dazu zählt die Rekonstruktion des Pergamon-Projekts „Eine Ästhetik zum Widerstand“ und die Fotoserie "A New World", die zum ersten Mal präsentiert wird; 2.) Arbeiten zu Afrika-bezogenen Themen, die einen Schwerpunkt von Alfredo Jaars Schaffen bilden – insbesondere seine Serie zum Völkermord in Ruanda; 3.) Installationen in denen Licht und Blendung eine zentrale Rolle spielen, wie z.B. "Lament of the Images“, die Rekonstruktion des Beitrages zur Documenta11 im Jahr 2002, oder die Installation „The Sound of Silence“; 4.) eine Auswahl der sogenannten „Press Works“, in denen Alfredo Jaar sich immer wieder pointiert mit der Aktualität von Presseberichterstattungen und deren Interessen auseinandersetzt.

In der Alten Nationalgalerie wird die Ausstellung ergänzt durch zwei Interventionen in die Sammlung des 19. Jahrhunderts: Hier wird „1+1+1“ gezeigt, ein für die documenta 8 (1987) entstandenes Werk, mit dem Jaar internationale Bekanntheit erlangte. Die Arbeit wird nach 25 Jahren erstmalig wieder in Deutschland präsentiert und um die ebenfalls 1987 entstandene, konzeptuell ähnliche Installation „Persona“ ergänzt, die noch nie vorher ausgestellt wurde.

Ausstellungsorte:

Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) Oranienstraße 25 10999 Berlin www.ngbk.de Täglich 12-19 Uhr Do-Sa 12-20 Uhr

Berlinische Galerie Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur Alte Jakobstraße 124-128 10969 Berlin http://www.berlinischegalerie.de Mi-Mo 10-18 Uhr Di geschlossen

Alte Nationalgalerie Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz Bodestraße 1-3 10178 Berlin http://www.smb.museum/smb/standorte Di-So 10-18 Uhr Do 10-22 Uhr

Es erscheint ein zweisprachiger Katalog (deutsch / englisch), mit Textbeiträgen von Lucy Lippard, Chantal Mouffe, Adriana Valdés und Christian Höller. Verlag: NGBK, ISBN: 978-3-938515-47-1

Eine Ausstellung der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) in Zusammenarbeit mit der Berlinischen Galerie, der Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin sowie dem Berliner Künstlerprogramm / DAAD.

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Alfredo Jaar - The way it is.
Eine Ästhetik des Widerstands
Eine Ausstellung des RealismusStudio / NGBK: : Christin Lahr, Jan Ketz, Frank Wagner, Susanne Weiß, Edda Wilde

Stationen:
15.06. - 19.08.2012 NGBK Berlin
15.06. - 17.09.2012 Berlinische Galerie, Berlin
15.06. - 16.09.2012 Alte Nationalgalerie, Berlin