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Alvar und Aino Aalto. Möbel und Interieurs

Hugo Alvar Henrik Aalto (1898-1976), der bedeutendste finnische Architekt, war mit seiner Frau Aino Marsio einer der größten modernen Möbelbauer und Entwerfer des 20. Jahrhunderts. Sein Opernhaus in Essen, sein Wohnhochhaus in Bremen-Vahr und ein Kultur- wie ein Gemeindezentrum in Wolfsburg haben ihn in Deutschland seit den 1960er Jahren berühmt gemacht. Lange zuvor, ab 1928, hat er mit gebogenem Birkenholz experimentiert und eine für unsere Wohnkultur bestimmende, organische Sprache entwickelt. Sein Paimio-Stuhl, ein Freischwinger von 1931-32 für ein Tuberkulosesanatorium in Turku, gehört neben vergleichbaren Sitzgelegenheiten von Charles Eames, Ludwig Mies van der Rohe und Marcel Breuer zu den Inkunabeln des 20. Jahrhunderts. Aaltos zur Wohnwelt entwickeltes System aus geschwungenen Hockern, Stühlen, Sesseln und Teewagen mit großen Rädern fand bereits 1938 Eingang in das New Yorker Museum of Modern Art. Mit seiner Ehefrau Aino Marsio entwickelte er parallel dazu organisch-florale Formen aus Glas. Die Savoy-Vase von 1936 oder seine zur »Aalto-Blume« zusammenstellbare Gruppe von Schalen sind häufig mit den Skulpturen und Bildern der klassischen Moderne verglichen worden. Aalto, der mit den führenden Architekten der Moderne und mit Fernand Léger und Alexander Calder befreundet war, glaubte an die „Ureinheit“ Familie, an die Harmonie in der Form und empfand die Notwendigkeit einer Verbindung zwischen einer Wohnung und der Natur. Die Kunsthalle Bielefeld stellt seine wegweisenden Möbel und Gläser an mehr als einhundert vorzüglichen Beispielen mit einer Reihe von Gemälden, Zeichnungen und Skizzen vor. Es erscheint ein Handbuch zu den Möbeln und Gläsern von Alvar und Aino Aalto mit einer reichen Dokumentation. Pressetext