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Wer heute den amerikanischen Traum träumt, bekommt in jeder Buchhandlung eine Gebrauchsanleitung dafür, diesen wahr zu machen, auf Deutsch geschrieben und 500 Seiten dick. Kundig und behördlich anerkannt assistiert im Internet die Organisation „American Dream“ dabei, die Verwirklichung in der Green-Card-Lotterie zu gewinnen. Wem das zu lange dauert, kann der Freiheit und dem Luxus auf dem Landweg entge-genfahren, dank der Autovermietung „American Dreams“ in Straßenkreuzern der Six-ties vom Cadillac in pink bis zum Thunderbird von Ford.

Auch historisch gesehen waren es die Einwanderer, denen die damals Neue Welt als Land der unbegrenzten Möglichkeiten galt. Die Unabhängigkeitserklärung von 1776  gebar die Tellerwäscherstory, die bekanntlich mit harter Arbeit beginnt und das glückliche Ende als Millionär bis in die Gegenwart keineswegs garantiert. Der Traumfabrik USA ist die nächste Ausstellung im ART FOYER der DZ BANK Kunstsammlung in Frankfurt am Main vom 26. Januar bis 2. April 2011 gewidmet. Unter dem Titel „American Dream“ erzählen rund 80 Fotografien von 22 international bekannten Künstlerinnen und Künstlern Geschichten  vom Glanz und Niedergang des amerikanischen Traums, der etwas Kollektives meint, stets aber vom Einzelnen geträumt wird. Vertreten sind u.a. die Amerikaner Dennis Adams, Barbara Kruger, Robert Mapplethorpe, Robert Rauschenberg, Taryn Simon, Adrian Williams sowie die Europäer Anton Corbijn, Wouter Deruytter und Beat Streuli. „Was liegt näher, als den Menschen zum Hauptmotiv dieser Ausstellung zu machen? Ihm das erste und letzte Bild zu widmen und ihn in allen seinen Stärken und Schwächen, Sehnsüchten und Träumen als Subjekt und Objekt der Geschichte darzustellen?“, erläutert Luminita Sabau, Leiterin der DZ BANK Kunstsammlung das Konzept. So finden sich die Reichen, Schönen und Prominenten in vielen Bildern dieser thematischen Auswahl, wie etwa in der medialen Lebensgeschichte der Patricia Hearst, die Dennis Adams von A bis Z durchdekliniert. Eine warme Nostalgie geht von den Set-Bildern von Dennis Stock aus, der James Dean auf dem Times Square verewigte. Richard Prince kommt mit seinem Tableau „Upstate“ den Ambivalenzen des American Dream nahe,  indem er die Metaphern amerikanischer Alltagsmythen subjektiv neu ordnet. "The show must go on“ scheinen die fantastischen Szenen aus Matthew Barneys „Cremaster“ zu rufen, während Robert Mapplethorpe im Angesicht des Todes eindringlich zu fragen scheint: Ist die Fotografie der letzter Zeuge? Die Landschaften von William Eggleston und Stephen Shore zeigen mit dem damals neuen Mittel der Farbfotografie und einer Poetik des Lichts die regionale Seite des amerikanischen Kontinents, während in den unterschiedlichen Stadtlandschaften von Robert Rauschenberg die Metropole New York als genius loci der Vereinigten Staaten erscheint. Beide Seiten haben neben dem Hollywood-Film das visuelle Amerikabild geprägt. Dagegen entdeckt Andrew Moore im industriellen Erosionsprozess von 
Detroit seine Motive surrealer Ruinen. Der Belgier Wouter Deruytter macht sich mit seiner Serie „Cowboy Code“ auf die Suche nach dem Western-Mythos als Refugium einer Macho-Welt. Der Schweizer Beat Streuli fotografiert mit dem Weitwinkelobjektiv die urbane Menschenmenge in „New York Astor Place 2000“. Dass Demokratie und Freiheit eine prekäre Beziehung unterhalten, thematisieren die Bilder von Taryn Simon. Ihre „Innocents“ haben bis zum Zeitpunkt der Fotoaufnahme manchmal jahrzehntelang zu Unrecht in Gefängnissen gesessen. Barbara Kruger unterläuft mit ihrer verstörenden, großformatigen Wort-Bild-Kombination „Not angry enough“ Klischees der werblichen Verführung. Mit den Werken der Ausstellung „American Dream“, die seit den 1970er Jahren entstanden sind, spüren die Künstler Befindlichkeiten nach, die nicht allein diejenigen Amerikas sind: Erfolg und Niederlage, Traum und Depression. Im ART FOYER der DZ BANK veranstaltet die Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank in Frankfurt am Main regelmäßig Ausstellungen. Die Bank verfügt über eine weltweit anerkannte Sammlung zeitgenössischer Fotografie und visueller Medien mit mehr als 6000 Werken von über 600 Künstlern.

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American Dream

Künstler: Dennis Adams, John Baldessari, Matthew Barney, Anton Corbijn, Gregory Crewdson, Wouter Deruytter, William Eggleston, Lewis Koch, Barbara Kruger, Robert Mapplethorpe, Andrew Moore, Paul Pfeiffer, Richard Prince, Robert Rauschenberg, Victoria Sambunaris, Andres Serrano, Stephen Shore, Taryn Simon, Dennis Stock, Beat Streuli, Mickalene Thomas, Adrian Williams