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Die Ausstellung Von Mäusen und Menschen entfaltet sich wie ein Roman, eine Geschichte mit verschiedenen Charakteren und Persönlichkeiten, die deren private Schicksale und universelle Ängste offen legt.

Um diese Spannungen einzufangen und darzustellen, haben die KuratorInnen der 4. berlin biennale eine Reihe ungewöhnlicher Veranstaltungsorte und Ausstellungsräume gewählt, die sich entlang einer Straße konzentrieren, der Auguststraße im Bezirk Mitte, im Herzen Berlins.

Mit der Wahl einer Straße sowohl als Beispiel als auch als Archetyp führt Von Mäusen und Menschen die BetrachterInnen durch eine Vielfalt von Umgebungen und Erfahrungen, öffnet neben etablierten Kunsträumen wie den KW Institute for Contemporary Art und der St. Johannes-Evangelist-Kirche auch Türen zu vergessenen Gebäuden und versteckten Schauplätzen. Sie präsentiert Kunst an Orten des Alltags, an denen wir normalerweise spielen, essen, beten und arbeiten. Die beteiligten KünstlerInnen sind aufgefordert, mit ihren Arbeiten dort einzugreifen oder Präsenz zu zeigen, wo unser gemeinsamer Alltag stattfindet.

Von Mäusen und Menschen ist weder eine Themenausstellung, noch eine Ausstellung mit These. Die Ausstellung stellt Fragen über Geburt und Verlust, Sterben und Aufgeben, Trauer und Nostalgie.

Die Ausstellung Von Mäusen und Menschen wird mehr als 70 KünstlerInnen aus vier Generationen einbeziehen, die mit verschiedenen Medien und Techniken arbeiten, von Radierung bis Holzschnitt, von Animation bis Fotografie, von Rollenspiel bis Teambildung.

Im Gegensatz zur vorherrschenden Tendenz, auf Biennalen die neuesten Talente und Bewegungen vorzustellen, knüpft diese Ausstellung zeitübergreifende Verbindungen durch die Vergangenheit und Gegenwart, statt sich nur auf den flüchtigen Trend oder Geschmack zu konzentrieren. Und der Ort der Ausstellung im Zentrum von Berlin bringt unweigerlich unzählige Geschichten und Dramen, Triumphe und Fehlschläge mit sich.

Zu Andro Wekuas Installation in der St. Johannes-Evangelist-Kirche von Stephanie von Spreter, BerlinBiennale:

Die Auseinandersetzung mit Andro Wekuas Werk ähnelt dem Blick in den zersplitterten Spiegel einer wundersamen Welt – den Spiegel nicht klassifizierbarer Träume und der Wirklichkeit. Sein Werk, das der Künstler speziell für die St. Johannes-Evangelist-Kirche konzipiert hat scheint ein mysteriöser, geschlossener schwarzer Kubus zu sein. Doch in seinem Inneren verbinden sich Skulpturen, Gemälde, Photographien und Zeichnungen zu einer Collage - es gibt kein klares Bild und keine klare Geschichte, es entsteht eine fast nostalgische Sehnsucht nach etwas schwer Greifbarem, unterstützt durch den Versuch, die verschiedenen Elemente miteinander zu verbinden und somit die verborgene Geschichte zu begreifen. Der Besucher, der sich sozusagen in einem zweifach kontemplativen Raum – in der künstlerischen Arbeit und in der Kirche – befindet, erfährt eine emotionale und geistige Reflexion und beginnt, nicht nur die eigene Geschichte und die des Künstlers zu verknüpfen, sondern auch eine Verbindung zum Raum herzustellen.

Pressetext

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Andro Wekua
Installation
Ort: St. Johannes-Evangelist-Kirche

4. berlin biennale für zeitgenössische kunst "Von Mäusen und Menschen"
KuratorInnen: Maurizio Cattelan, Massimiliano Gioni, Ali Subotnick