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Die schwedische Künstlerin Ann-Sofi Sidén zeigt im Kölnischen Kunstverein „Warte Mal!”, eine Videoinstallation über das deutsch-tschechische Grenzgebiet. An dieser geopolitischen Schnittstelle entstand nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und nach Öffnung der Grenzen 1989 ein neuer Wirtschaftszweig: die Massenprostitution.

Hunderte von Mädchen aus ganz Osteuropa arbeiten hier als Prostituierte und versuchen, die meist deutschen, vorbeifahrenden Autos anzuhalten, indem sie ihnen „Warte Mal!” hinterher rufen – oft die ersten deutschen Worte, die die Mädchen lernen.

Ann-Sofi Sidén hat über einen Zeitraum von neun Monaten mit ihrer Handkamera ein dichtes Porträt erstellt, das sich aus verschiedenen filmischen Komponenten zusammensetzt. Die dokumentarischen Aufnahmen werden von der Künstlerin durch architektonische, bildhauerische, fotografische und performative Dimensionen zu einer konzeptuellen Gesamtheit erweitert und in einer Raumarchitektur zueinander in Wechselwirkung gesetzt. Die vielfältigen formalen Ausdrucksformen treten in Interaktion, sodass ein Netz aus unterschiedlichen Perspektiven und Blickpunkten entsteht, das uns gefangen nimmt und Einblick in eine abgeschlossene, geheime Welt gewährt, die sonst im Verborgenen bleibt.

Die Ausstellung wird im Zusammenhang mit dem von der Kulturstiftung des Bundes initiierten Projekt Migration präsentiert und bietet erstmals die Möglichkeit einer künstlerischen Begegnung mit dem Thema Migration, das den programmatischen Schwerpunkt des Kunstvereins im Jahr 2005 bilden wird. Pressetext

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Ann Sofi Sidén