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Kunstpreis der Schering Stiftung 2018: Anna Daučíková
7. Juni – 18. August 2019
Eröffnung: 6. Juni 2019

Anna Daučíková (geboren 1950, Bratislava, SK) ist Trägerin des Kunstpreises der Schering Stiftung 2018, der von der Schering Stiftung in Kooperation mit den KW vergeben wird. Die slowakische Künstlerin vereint in ihrer Arbeit Überlegungen zur Rolle und den Folgen des Modernismus in osteuropäischen Gesellschaften mit Vorstellungen des politischen Körpers. Im unterschiedslosen Übergang von Fiktion zu historischen Fakten, die sie durch eine profunde Archivrecherche erarbeitet, praktiziert Daučíková bewusst eine neue Form der Geschichtsschreibung, die den stereotypen Gebrauch von Narrativen und Bildern unterwandert. Sie schärft ihren Blick und ihr künstlerisches Vokabular ebenso an gefliesten Fassaden sowjetischer Regierungsgebäude in der Ukraine wie an den einflussreichen Schriften russischer Schriftsteller wie Tolstoi und Dostojewski und deren Instrumentalisierung für Putins Staatsideologie. Ihre Erzählung wird stets durch persönliche Erfahrungen gebrochen, die sie jedoch nie einem voyeuristischen Blick aussetzt. Daučíková verleiht dieser Art der Verflechtung von erlebter und erzählter Geschichte mit einer einzigartigen, künstlerischen Sprache Ausdruck, die erstmalig in einer groß angelegten, monografischen Ausstellung präsentiert und gewürdigt wird. Mit der Ausstellung in den KW, für die auch neue Arbeiten der Künstlerin gefertigt werden, knüpft Daučíková an ihre frühe Glas-Ausbildung an und produziert Skulpturen und eine Filminstallation, die ihre andauernde Faszination für Glas als transparentes, zerbrechliches Material analysieren und dessen theoretische und physische Implikationen untersucht.

Kuratorinnen: Anna Gritz, Cathrin Mayer

Die Schering Stiftung verleiht den Kunstpreis der Schering Stiftung alle zwei Jahre in Kooperation mit den KW Institute for Contemporary Art. Der mit 10.000 € dotierte Preis zeichnet internationale Künstler*innen aus, die als wichtigste Entdeckungen der letzten zwei Jahre im Bereich der bildenden Kunst gelten.