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Anne Speier
14.09.2018 - 04.11.2018

Eröffnung:
Donnerstag, 13. September 2018, 19 Uhr
anschließend Gartenfest in Kooperation mit curated by

In ihrer Einzelausstellung in der Galerie im Untergeschoss der Secession verschränkt Anne Speier Malerei und Skulptur zu einer Form von utopischer Architektur, deren räumliche Bedingung mit ihrer metaphorischen Bedeutung kurzgeschlossen wird. Ausgangspunkt ist ein leerer Raum, dargestellt in einer Serie von industriell gefertigten Siebdrucken, die einem Farbalgorithmus folgen und auf verschiedene Medien gedruckt sind.

Die Arbeiten von Anne Speier dokumentieren häufig, wie sich Objekte und Figuren dehnen und verformen, um einerseits die Grenzen der ihnen zugeschriebenen Bedeutung und Möglichkeiten zu verstehen und andererseits über sie hinauszugelangen. Genauso dehnt die Künstlerin aber auch die Medien selbst, mit denen sie arbeitet. Ästhetik ist dabei ein Mittel, bestimmte Erwartungen auszuhebeln, Absurdität ein anderes.

In ihrer Einzelausstellung in der Galerie im Untergeschoss der Secession verschränkt Anne Speier Malerei und Skulptur zu einer Form von utopischer Architektur, deren räumliche Bedingung mit ihrer metaphorischen Bedeutung kurzgeschlossen wird.

Ausgangspunkt ist ein leerer Raum, dargestellt in einer Serie von industriell gefertigten Siebdrucken, die einem Farbalgorithmus folgen und auf verschiedene Medien gedruckt sind. Aus diesen Elementen werden dem bestehenden Keller Gebäudeteile zugefügt: Außenfassaden, die hartnäckige Klischees thematisieren, Nischen, in denen sich Szenen einer Schulaufführung abspielen, Dächer und weitere Untergeschoße. Schließlich sind es häufig Keller, in denen Subkulturen und Bewegungen beginnen. Die Mitte des Raumes, der zentrale und repräsentative Teil der Ausstellungsinstitution, bleibt im übertragenen Sinne leer.

Die Ausstellung untersucht die Herausforderungen, vor die Lehrende und Studierende sich an einer Bildungsinstitution für Kunst gestellt sehen. Dazu folgt sie Bildern und Installationen, die als psycho-emotionale Topografien dem Misstrauen gegen die Kunstausbildung und damit der Hierarchisierung von Ästhetik einen ambivalenten Wunsch nach der Verantwortung entgegensetzen, die es braucht um die umgebenden Dinge zu sezieren und daraus Neues schaffen zu können.

Anne Speier, geboren 1977 in Frankfurt am Main, studierte dort an der Städelschule und lebt derzeit in Wien, wo sie im Fachbereich für Objekt-Bildhauerei der Akademie der bildenden Künste unterrichtet.