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Blumenmotive auf bunten Musikboxen, ein aufgemalter Himmel mit weißen Schäfchenwolken vermitteln dem Rezipienten jene Leichtigkeit und Fröhlichkeit, die sich durch das gesamte Werk von Annika Ström (geb. 1964 in Helsingborg) ziehen. Unter Verwendung von Strategien der Popkultur gelingt es der schwedischen Künstlerin auf humorvolle Weise die Bedeutung des Starkults in der Kunst zu hinterfragen und ihre eigene Position als Künstlerin in der von Galeristen, Kunstkritikern und Kuratoren determinierten Kunstwelt zu untersuchen.

Dementsprechend lauten die Titel ihrer Videoarbeiten "Artist Film" (1996), "The Artist Live" (1997) usw. Seit 1998 kreiert Annika Ström Liederreihen, deren Musik und Texte sie selbst schreibt.

Wenn Annika Ström wie ein Popstar auf der Bühne steht und ihre Lieder singt, erkennt man erst bei genauerem Hinhören die provokante sprachliche Komponente der so harmlos klingenden Melodien. "Was denkst Du über meine Kunst, was denkt sie über meine Kunst, was denkt er über meine Kunst,…?" oder "Warum sagst du mir nicht, daß du meine Kunst nicht magst?" Annika Ströms Videoarbeiten, deren Soundtrack von den "Artist's Songs" bestimmt wird, zentrieren sich um Banalitäten und Leidenschaften des persönlichen Künstleralltags. Vergleichbar mit Auszügen aus einem Tagebuch erzählen sie von einem Besuch der Künstlerin in ihrer Heimatstadt in Helsingborg, im Haus ihrer Mutter, vom gemütlichen Zusammensitzen mit Freunden, vom Malen oder vom geschäftigen Treiben auf der Straße. Da für Annika Ström das Video ein Dokumentationsmedium darstellt, entsprechen Schnittechnik und Aufnahmequalität eher dem Homevideo als dem "Künstlerfilm". Auf diese Weise vermitteln Annika Ströms Videos dem Betrachter Einblick in das Leben und die Gefühlswelt und spiegeln die Gewohnheiten, die private Umgebung, die Träume und Hoffnung der Künstlerin wider.

In der Secessionsausstellung wird Annika Ström erstmals ihr neues Werk mit dem Titel "ten new love songs" zeigen. Im Hauptraum präsentiert sie den gleichnamigen Videofilm, der größtenteils während ihres erst kürzlich zu Ende gegangenen Stipendiums in Spitzbergen am Nordpol entstanden ist. Einige Sequenzen stammen aus London, Berlin und aus ihrer Heimatstadt Helsingborg. Zu sehen sind darin die singende Künstlerin, aber auch Freunde und ihre Mutter, die ihre Lieder anstimmen.

Zusätzlich begegnet der Ausstellungsbesucher im gesamten Secessionsgebäude Soundresourcen der "ten new love songs", die auch in Form von Schallplatten im Secessions-Shop erhältlich sind.

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Annika Ström