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Anthony Goicolea ist durch seine inszenierten Fotografien und Arbeiten auf Papier international bekannt geworden. Sie sind irritierend, teils mit Humor durchdrungen, teils beunruhigend.

In seinen neuen Arbeiten umkreist er das Thema traditioneller Feste und Zeremonien, ihrer rituellen Vorbereitungen und Handlungsabläufe. Die Fotografien sowie sein soeben fertiggestellter 30-Minuten Videofilm “The Septemberists” schildern die vorbereitenden Handlungen junger Männer für eine Reihe kurz bevorstehender opferähnlicher Zeremonien und Initiationsriten. Vor traumähnlicher Landschaftskulisse sammeln sie das Material zur Fertigung ihrer Bekleidung und der benötigten Zutaten für die rituelle Inszenierung dieser Zeremonien.

Inspiriert durch Prokofjews “Peter und der Wolf”, untermalt Goicolea die Handlungen im Film mit Musik. Jede Gruppe junger Männer hat ihre Aufgabe auszuführen und agiert im stummen Dialog. Ihre jeweilige Funktion wird durch den Klang der ihnen zuge-ordneten musikalischen Instrumente begleitet und definiert. In stiller Vereinigung scheren sie Schafe, pflücken Baumwolle oder ernten Tintensäcke auf einer Octopus Farm. Nach ihrem Tageswerk kehren sie zurück, um über Nacht gemeinsam aus den gesammelten Ingredienzien ihre zeremoniellen Verpflichtungen vorzubereiten.

Vor mystischer Aussenkulisse vermischt Goicolea archetypische Charakteristika traditioneller Feste und religiös geprägter Handlungsschemen - wie sie uns beispielsweise für Eheschliessungen, Taufen und Beerdigungen überliefert sind - zu einer neuen Form alter Bräuche.

Anthony Goicolea, 1971 in Atlanta geboren, lebt und arbeitet in New York.

Pressetext

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Anthony Goicolea
The Septemberists, 2006