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Maillol, dem bedeutendsten französischen Bildhauer seiner Zeit, widmet die Städtische Galerie in der Reithalle Paderborn-Schloß Neuhaus eine umfassende Werkschau mit rund 30 plastischen Arbeiten – darunter zahlreiche Hauptwerke – , Zeichnungen, Graphiken und Künstlerbüchern. Der begleitende Katalog entwickelt eine neue, zeitgemäße Sicht des Werkes, in Abkehr von der so langlebigen Doktrin der angeblichen Klassizität und Antikennähe Maillols.

Aristide Maillol gilt als unbestrittener Hauptmeister der klassischen Moderne, der als einer der ersten der erzählerischen, dekorativen Plastik des späten 19. Jahrhunderts eine radikale Absage erteilte. Mitten in der Belle Époque und in ausdrücklicher Absetzung vom modellier-ten Stil Rodins entdeckte er die statischen Gesetze der Bildhauerei neu: Klarheit und Ein-fachheit der Formen, Rückführung der Gestalt auf stereometrische Grundelemente, Verzicht auf jede malerische Wirkung zugunsten rein dreidimensionaler Vergegenwärtigung.

Maillol wirkte mit seinem Werk in Frankreich wie in Deutschland auf herausragende Bildhau-er der nachfolgenden Generation: auf Brancusi, Laurens, Picasso, auf Georg Kolbe und vor allem Wilhelm Lehmbruck.

Gleichwohl blieb Maillol in der deutschen Museumslandschaft bislang stark unterbeleuchtet. Eine geschlossene Maillol-Sammlung gibt es hierzulande nicht, allenfalls Einzelstücke im Museumsbesitz. Die letzte Einzelausstellung in Deutschland war vor 10 Jahren im Georg Kolbe-Museum Berlin, davor 1978 in der Kunsthalle Baden-Baden.

Aristide Maillol in Paderborn ist ein außergewöhnliches Ausstellungser-eignis. Es dürfte die Reputation der Stadt als kulturelles Zentrum der Region zweifellos nach innen wie nach außen stärken.

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Aristide Maillol
Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen