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Die diesjährigen ars viva Preisträger Michael Hakimi, Peter Piller, Katja Strunz, David Zink Yi wurden vom Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft im BDI nominiert. In Mannheim, Düsseldorf und Warschau zeigen die Künstler Arbeiten zum Thema Zeit. Mit ihnen präsentiert der Kunstverein vier junge künstlerische Positionen. Die ausgestellten Arbeiten kreisen um verschiedene Aspekte von ’Zeit’ – Prozessualität, biografische Zeit, das Spannungsfeld von physischer und erlebter Zeit, sowie soziale und ökonomische Aspekte von Zeit.

Michael Hakimi (*1968) erforscht mit seinen rätselhaften Bildwelten die Kraft von Symbolen und Zeichen und ihre Möglichkeit, im Betrachter Zukunftsszenarien zu verankern. Körpergroße farbige Computerausdrucke zeigen scharfkantige und räumliche Anordnungen von Formen, die wie eine virtuelle Realität den Betrachter in den Bildraum hineinziehen. Dazu kombiniert er Fotografien von Straßen- und Wandbelägen, die wiederum scheinbar figurative Formen oder Ornamente bilden. Michael Hakimi eröffnet in überzeugend scharfen und verlaufenden Flächen, Fotos und Collagen imaginäre Handlungsräume, die durch ihre inhaltliche Unlösbarkeit und klare Formensprache bestechen.

Peter Piller (*1968) arbeitet mit gesammelten und gefundenen Abbildungen aus Archiven und verschiedenen, meist regionalen Zeitungen. Seine archivierten Bilder von Häusern, Kleingärten, Polizisten, Zusammenkünften von Lokalpolitikern bilden faszinierende, zuweilen skurrile Typologien, die ein ungewöhnliches Archiv bundesrepublikanischer Alltagsgeschichte darstellen. Auch in seinen Zeichnungen häuft er Situationen, die aus Alltagsbeobachtungen bestehen, die Blickwinkel in Bürosituationen und Geschichten oder urbane Impressionen zeigen und zeichnet so einen Blick auf die kleinen Dinge des Lebens, die humorvoll Kartografien unserer Gesellschaft herstellen.

Katja Strunz’ (*1970) Skulpturen, Papierarbeiten, Bilder und Installationen verbinden Elemente von Dynamik und Vergänglichkeit. Auf einer großen Wandfläche verteilt zeigt die Künstlerin Skulpturen, die wie gefaltete Papierblätter wirken, jedoch aus Holz sind. In ihrer freien tänzerischen Anordnung auf der Wand bilden die Arbeiten eine Partitur aus Harmonien und Dissonanzen, abstrakten und konkreten Formen.

David Zink Yi (*1973) verbindet in seinen großformatigen Videoinstallationen ein Interesse an Rhythmus und Musiktraditionen mit Aspekten der Identitätsbildung. Im Kunstverein zeigt der Künstler eine dreiteilige Videoprojektion ‚De atentro y afuera’ (von innen und außen). Der Rhythmus, der Tanz und Gesang des Salsa, dessen Einfluss und Geschichte Zink Yi studiert hat, nehmen den Betrachter mit in eine Welt der Bewegung und eine Kultur des Tanzes. Die Gesamtheit von Musik und körperlicher Äußerung wird in Zink Yis Installation in isolierte Fragmente aufgelöst, wodurch eine Art Analyse von Emotion und Expression geschieht.

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ars viva 04/05 - Zeit / Time
Michael Hakimi, Peter Piller, Katja Strunz, David Zink Yi

Stationen:
10.10.04 - 09.10.04 Kunsthalle Mannheim
19.02.05 - 24.04.05 Kunstverein Düsseldorf
24.05.05 - 26.06.05 Zacheta Gallery, Warschau