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Eröffnung: Freitag, den 15. Februar 2007 um 20 Uhr

Seit 1951 vergibt der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI den Kunstpreis „ars viva“, der sich, jeweils verbunden mit einer Ausstellungsreihe, als einer der wichtigsten Kunstpreise in der Bundesrepublik Deutschland etabliert hat. Entsprechend liest sich die Liste der bisherigen Preisträger – von Gerhard Merz über Rosemarie Trockel und Olaf Metzel bis Albert Oehlen, Amelie von Wulffen und Wolfgang Tillmans – wie ein Who’s who der zeitgenössischen Kunstszene. Ihre besondere Qualität verdankt die Reihe thematischen Schwerpunktsetzungen, die jeweils aktuelle ästhetische und gesellschaftliche Diskussionen, zum Beispiel zu Fragen der „Zeit“ oder „Identität“, aufgreifen. Mit der Entscheidung für das Thema „Sound“ reagiert der Kulturkreis auf die wachsende Bedeutung von Klängen innerhalb der zeitgenössischen Kunst.

Für die Ausstellungstournee wurden in einem mehrstufigen Verfahren vier Positionen ausgewählt. Das Spektrum reicht dabei von Klangkunst und Soundinstallationen bis hin zu Videoarbeiten, in denen das Thema eine wesentliche Rolle spielt. Florian Hecker ist mit seinen präzise im Raum positionierten psychoakustischen „Sound Pieces“ auf der „Suche nach neuen Klängen und ungehörten Strukturen“ (Hecker). Nico Dockx bewegt sich ebenfalls auf dem Feld rein klanglicher Strukturen, baut seine oft performativen Soundinstallationen aber weitgehend aus vorgefundenen Tonmaterialien auf, die er durch Sampling zu raumgreifenden Collagen erweitert. Innerhalb der Film- und Videoarbeiten von Astrid Nippoldt und Marcellvs L. spielt Sound eine den Bildern gleichberechtigte, zentrale Rolle. Mit Hilfe des Tons werden wechselweise die physische Präsenz der Bilder im Raum erhöht, die Bild-Aussagen kommentiert oder kontrapunktisch gespiegelt. „Durch Sound lässt sich die Fährte verändern“, beschreibt Astrid Nippoldt ihr Verfahren beim Einsatz von Klängen innerhalb ihrer gebrochen narrativen Filmsequenzen. Der Kunstverein Hannover knüpft mit dieser Zusammenarbeit an die „ars viva 93/94“-Präsentation an, die dem Thema „z. B. Skulptur“ gewidmet war und Arbeiten von Iris Häussler, Leni Hoffmann, Eran Schaerf, Pia Stadtbäumer und Ute Weiss-Leder zeigte. „Sound“ entstand in enger Kooperation mit dem Museum Morsboich in Leverkusen und dem Contemporary Art Center in Vilnius. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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ars viva 07/08 – Sound

mit Florian Hecker, Nico Dockx, Astrid Nippoldt, Marcellvs L.