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Osterwalders Art Office freut sich zum Auftakt der Herbstsaison Tim Head sowie weitere Künstler der Galerie zu präsentieren. Im Zentrum der Ausstellung zeigen wir eine Auswahl der verschiedenen Serien, die der britische Künstler größtenteils in einem Zeitraum von genau 10 Jahren speziell für die Zusammenarbeit mit Osterwalders Art Office geschaffen hat. Thirteen Most Wanted 1993 (Arbeiten auf Papier) ist eine Serie von Bubblejet- und Laserdrucken, die sich auf Tim Heads großformatige Tintenstrahl-Leinwandarbeiten beziehen. Die simplen eckigen oder abgerundeten Grundformen stammen von Warenetiketten, Preisschildern, Werbe- oder sonstigen Randprodukten der Warenwelt. Durch Isolieren, Vergrössern und Wiederholen zeigt Head die schematisierte Abstraktion von etwas, was wir als natürlich und vertraut empfinden. Mit dem ironischen Titel spielt Head auf Warhols Kriminellenportraits an.

Exquisite Corpse 1993 sind die s/w Fotos einer Lichtprojektion, die vier negative Schattenrisse von Tierkörpern auf die weiße Wand projiziert. In die biomorphe Grundform eingestanzt verweist der Lichtfleck eines Etikettenschildes erneut auf die Einheit von Natur und Kommerz. Handelt es sich doch bei den dargestellten Tieren sämtlich um Schlachtvieh, das inzwischen von BSE und MKS Erregern heimgesucht wird. Der Tod, auf den der Titel verweist, bedeutet die Erstarrung alles Lebendigen in der scheinbar grenzenlosen Virtualisierung.

Industrial Holes 1997, Cibachrome Photos (1-4) und Industrial Shadows 1997, Autopaint auf Papier (1-6) verweisen durch die negative Verlagerung der realen Produkte auf die unbestimmten Nebeneffekte industrieller Prozesse. Weitere Arbeiten sind aus der Serie Tragic Dawn und Slow Life aus 2002 zu sehen.

1946 geboren in London. Studierte an der University of Newcastle-upon Tyne bei Richard Hamilton und an der St. Martins School of Art. Seit 1976 lehrt er an der Slade School of Art. 1980 war er Verteter seines Landes auf der Biennale in Venedig, und 1993 widmete ihm die Londoner Whitechapel Gallery eine Retrospektive. Er war weltweit in vielen renommierten Einzel- und Gruppen-Ausstellungen vertreten. Am 9. September wird Tim Head in den Berliner Räumen des EnBW in einer von Axel Lapp kuratierten Show neue Computerarbeiten auf Breitwand-Bildschirmen präsentieren.

Vanessa Grannums brillante Farbkompositionen in der Ausstellung, die nur ein kleiner Auschnitt ihrer Work in progress Serie darstellen, scheinen mit der Kamera gemalte Emotionen. Die Photographie ist dabei nur ein Mittel ihres künstlerischen Ausdrucks, und sie verzichtet hier bewusst auf Computermanipulationen.

Das Bild des Kindes ist zentrales Thema von Lara Brekenfelds Malerei. Sie eröffnet dem Betrachter Einblicke in die Welt der Kinder und zeigt sich dabei als scharfsinnige Beobachterin der kindlichen Psyche. Christiane Gerlach beschäftigt sich mit der Frage der Körperlichkeit, die nicht zuletzt wegen ihrer Herstellung eine konstruktive Beziehung von Innen- und Außenformen thematisieren. Die Werkstoffe sind Gips und Beton, sie arbeitet aber auch mit dem Medium Fotografie und Malerei. Heino Goeb ist Maler und hat in den letzten 4 Jahren für die Ausstellungen in Osterwalders Art Office Serien von Landschaften in Wachsemulsion auf Leinwand geschaffen. Shezad Dawood benutzt das Medium der Werbefläche als Plattform einer subversiven kulturellen Intervention im Hinblick auf Rasse und deren Darstellung. Richard Hartwell setzt sich mit der Wahrnehmung und der visuellen Darstellung im Hinblick auf Verschlüsselungsmethoden gesellschaftlicher Einflüsse in den Massenmedien auseinander.

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