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Um neue Synergien zwischen dem Museum für Kunst und Geschichte Freiburg (MAHF) und der Kunsthalle Fri-Art entstehen zu lassen, müssen innerhalb dieser beiden Institutionen gewisse Verbindungen und ein bestimmtes künstlerisches Konzept entwickelt werden. Deshalb schlägt Fri-Art vor, für die Ausstellung «Au-delà du visible/Jenseits des Sichtbaren» des Museums für Kunst und Geschichte (MAHF) die Suche auszuweiten und Werke von zeitgenössischen Künstlern aufzunehmen, die für ihre Modelle und Abdrücke die verschiedensten Techniken benutzen. Die oben erwähnten Künstler werden im Fri-Art Arbeiten vorstellen, welche durch ihre Technik eine Verbindung ermöglichen. Darüber hinaus werden in den Werken Themen wie die Natur und die Architektur auf poetische Weise verarbeitet.

Der belgische Künstler Michel François hat sich unter anderem an der Biennale in Venedig im Jahr 1998 sowie im Rahmen seiner zahlreichen persönlichen Ausstellungen, beispielsweise in der Berner Kunsthalle und dem Münchner Haus der Künste im Jahr 2000, einen Namen gemacht. Seine Glühbirnen aus durchsichtigem Harz illustrieren eine neue Art der Verwendung von Formen. Durch eine Vervielfachung der Standpunkte werden die umliegenden Szenen reflektiert und die Umgebung auf den Kopf gestellt. Die Form spielt plötzlich mit positiven und negativen Effekten (wie Magritte gesagt hätte: "Dies ist keine Glühbirne."). Die Muscheln („la moule“ auf französisch) von Broodthaers und die Form („le moule“ auf französisch) sind Themen, die in seiner Arbeit häufig wiederkehren. Dabei bezieht er sich auf die verschiedensten Werke und bringt uns dazu, die Meisterwerke des 20. Jahrhunderts neu zu überdenken. Ulrike Gruber stellt eine Lawine "Ornament und Gebrechen II" (2002) vor. Sie bringt gerne die Natur zur Geltung und versucht, deren beschwörende Kraft hervorzurufen. Für dieses Werk hat sie bereits 160 Polyestermodule geschaffen, welche direkt von einem Gletscher als Negativabdruck entnommen wurden. Die Härte, die Kälte des Materials und die Struktur sind charakteristisch für die Arbeit dieser Künstlerin. Mit ihrem neu geschaffenen Universum schafft sie eine Annäherung an eine gewisse Form des Chaos, einem Zustand der Verwirrung vor der Schöpfung an, aus dem der ständige Wille zur Kontrolle und Störung städtischer bzw. institutioneller Organisation hervorgeht. Die Freiburger Künstlerin Isabelle Krieg hat die Weltkarte häufig raffiniert bearbeitet. Ihre figurativen Abdrücke, die sie den Orten und Objekten anpasst, erzählen uns Geschichten über den Ursprung der Welt. Die zwischen Natur und Architektur angesiedelten Raumpfeiler werden dieses Mal eine originelle Form - nämlich diejenige der Bäume - annehmen und so an die erste Architektur der Hütten erinnern. «Miracol» von Frédéric Post sind Weissleim-Abgüsse von Schallplatten. Seine Werke bestehen oft aus gegossenen Elementen und sind Raubkopien, die der Zuschauer nach Belieben hören, konsumieren oder aufnehmen kann. Für Fri-Art wird er Berge aus Gelatinekapseln präsentieren, die mit abstrakten Elementen durchsetzt sind. Damit hinterfragt er die Rolle von Generikas und Placebos in unserer Gesellschaft. Mit G. und N. Schönwehrs wird er dazu Plakate herstellen, mit denen er gleichzeitig die Kunstgefüge und deren gesellschaftliche Rolle aktiviert. Aus Pierre Vadis Studien von Alltagsgegenständen resultieren ebenfalls Objekte aus Glukose. Diese stellen Handys, Revolver usw. dar. Zu diesem Zweck wird er ein neues Objekt mit dem Titel "Songs from Liquid Day" (2003) schaffen, das ab einer (ein Meter langen) Säge in durchsichtiges Polystyrolharz gegossen wird. Das von G. und N. Schönwehrs geschaffene Plakat wird nach dem Musiktitel "Songs from Liquid Days" von Philipp Glass benannt sein.

Eine gleichzeitig in der Stadt Freiburg durchgeführte Plakatkampagne wird die von den gleichen Künstlern entwickelten Themen ausserhalb des Museums präsentieren. Auf diese Weise wird es möglich sein, unsere Wahrnehmung der Werke in einem vom Joch der Institutionen befreiten städtischen Kontext neu zu überdenken. Pressetext