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»Ich beschäftige mich seit Mitte der 60er Jahre mit Zeit-Strukturen.« Dies sagt in unserem Fall weder ein Physiker noch ein Mathematiker oder Philosoph, sondern ein Maler, dessen Werk eine völlig unverwechselbare Handschrift trägt: Attila Kovács. Seine Malerei basiert nicht auf der Abstraktion wahrnehmbarer Wirklichkeit, sondern allein auf rationalen Festlegungen, die – wie in der Mathematik – synthetisch generiert werden. Auf der Grundlage logischer Parameter entwickelt sich ein additives Programm, dessen Realisation das Bild als sichtbare Form einer Struktur ist. Indem Kovács den Zusammenhang von struktureller Bedingung und visueller Wahrnehmbarkeit untersucht, lässt er in seinen Gemälden die Schönheit der Relativität sichtbar werden: denn Struktur ist mit Form nicht identisch! Diese wichtigste Entdeckung beansprucht universelle Gültigkeit. Während Kovács' erkenntnistheoretischer Ansatz schon 1970 in einem ersten Aufsatz von Max Bense gewürdigt wurde, gilt es seine malerische Qualität noch heute zu entdecken. 48 erstmals ausgestellte Studien, die ab 1959 in völliger künstlerischer Isolation in Budapest entstanden, lassen eindrucksvoll die Konsequenz erahnen, mit der Attila Kovács sein Oeuvre entwickelt hat. Die Ausstellung selbst verspricht innerhalb unserer poetischen Reihe den Ausblick in einen sternenklaren Winterhimmel. Als Resultate einer Formsuche, die aus dem Ringen mit der Materie hervorgeht, bilden zwei Skulpturen von Louise Bourgeois und Heinz Breloh auch im dritten Teil der »Sterne für Kolumba« bewusste Kontrapunkte.

Pressetext

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Attila Kovacs
Studien 1958 bis 1960 / Sequenzen seit 1973