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August Macke zählt zu den bedeutendsten Pionieren der Moderne. Mit Franz Marc und Wassily Kandinsky bildete er die Künstlergruppe ›Der Blauer Reiter‹. Weltberühmt wurde „August vonderFarbe“, wie Franz Marc seinen Freund nannte, durch seine lichtdurchfluteten Bilder der Tunisreise. Eine einzigartige Ausstellung im Kunsthaus Stade wirft nun einen neuen und zugleich intimen Blick auf den Künstler: Mit über 140 Werken – Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Entwürfen und kunstgewerblichen Arbeiten, ausschließlich aus dem Besitz der Familie und viele davon erstmals öffentlich ausgestellt – widmet sie sich ›August Macke ganz privat‹!

Die Ausstellung stellt erstmals den Künstler Macke und seine facettenreiche Persönlichkeit in den Mittelpunkt und zeigt die Bedeutung, die die Familie und Freunde für seine Kunst hatten. Seine Frau Elisabeth, sein „zweites Ich“, ebenso wie die Kinder und Freunde sind zentrale Themen seines Werkes, was bislang wenig bekannt war. Anhand der nun erstmals für die Öffentlichkeit zusammengetragenen privaten Schätze aus dem Besitz der Familie wird diese Lücke geschlossen und zugleich ein Blick auf den temperamentvollen und gleichzeitig nachdenklichen Charakter Mackes eröffnet.

Die Werkschau ist als Reise durch das Leben des Künstlers konzipiert, in der den eindrucksvollen Bildern Fotografien und Zitate von und über Macke zur Seite gestellt sind. Von den künstlerischen Anfängen des erst Sechzehnjährigen in Bonn folgt die Ausstellung seinen Lebensstationen und seiner künstlerischen Entwicklung, seiner Suche und seinem fortwährenden Experimentieren mit neuen Formen und Farben – auf dem Weg zu einer neuen Kunstsprache.

Früh brach August Macke mit den bürgerlichen Konventionen. Enttäuscht von der konservativen Kunstauffassung seiner Professoren verließ er die Düsseldorfer Akademie mit den Worten „wer die Mittel hat und die Freiheit liebt, entflieht“. Fortan war die Kunst selbst seine Lehrmeisterin; vor allem die moderne französische Kunst wurde ihm in den folgenden Jahren zur wichtigsten Inspirationsquelle. Der belesene und aufgeschlossene junge Mann suchte nach einem künstlerischen Ausdruck, der den revolutionären Neuerungen auf allen geistigen und naturwissenschaftlichen Gebieten adäquat war. Aktiv engagierte er sich in der großen Reformbewegung unter anderem des ›Werkbundes‹.

Die Stader Ausstellung belegt mit kaum bekannten kunsthandwerklichen Arbeiten Mackes, darunter Keramik-Entwürfe, Schalen und Textilien, wie August Macke Kunst und Handwerk als gleichberechtigte Einheit verstand. Thematische Exkurse beleuchten weitere Facetten der Künstlerpersönlichkeit August Mackes: Karikaturistisches, Abstraktionen und Aktbilder geben Einblicke in Werkgruppen, die seinen humorvollen Blick auf den Alltag offenlegen, die Auseinandersetzung mit dem klassischen Thema Akt beleuchten oder seine bis zur Abstraktion vordringenden Experimente mit Farbe und Form darlegen. Unmittelbar und lebendig zeigt sich hier das künstlerische Wirken und die Lebenswelt des Künstlers, der 1914 im Alter von nur 27 Jahren im Ersten Weltkrieg fiel.

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August Macke
ganz privat
Kuratorin: Ina Ewers-Schultz