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Bereits seit 1903, dem Jahr der ersten Begegnung zwischen August Macke und seiner späteren Frau Elisabeth, war der Künstler immer wieder in der Bornheimer Straße in der Bonner Nordstadt, zunächst im benachbarten Hause seiner Schwiegereltern Gerhardt (heute Nr. 98) und ab Anfang 1911 im heutigen August Macke Haus, das er mit seiner Familie bis zu seiner Einberufung als Soldat im Ersten Weltkrieg am 1. August 1914 bewohnte.

Seit 1991 ist das authentische Künstlerhaus der Öffentlichkeit zugänglich, nachdem es durch zielstrebiges bürgerschaftliches Engagement vor der Spitzhacke gerettet und in seinen ursprünglichen Zustand gebracht worden war. Seither kann man darin im Dachgeschoss das Atelier des international renommierten Expressionisten mit zahlreichen Originalwerken besichtigen und in den übrigen Etagen wechselnde Ausstellungen, die sich mit August Macke und seinem künstlerischen Umfeld beschäftigen.

Das von der Stiftung August Macke Haus der Sparkasse in Bonn getragene und vom Verein August Macke Haus e. V. seit nunmehr fast 25 Jahren betriebene Künstlerhaus stieß aufgrund der vielfältig entwickelten Aktivitäten und des großen Besucherzuspruchs funktional und räumlich schon bald an seine Grenzen, so dass sich bereits Ende der 1990er Jahre immer stärker die Notwendigkeit zusätzlicher Räumlichkeiten aufdrängte.

Nachdem 2004 in unmittelbarer Nachbarschaft ein Grundstück erworben werden konnte, ist es in den letzten Jahren gelungen, die Finanzierung für einen Erweiterungsbau am August Macke Haus zu sichern. Die Bundesrepublik Deutschland, das Land Nordrhein-Westfalen, der Landschaftsverband Rheinland, die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, die Sparkasse KölnBonn sowie private Förderer haben dafür 6,5 Mio. Euro bereitgestellt.

Der dreigeschossige Anbau auf einer Grundfläche von 250 qm, mit dessen Errichtung jetzt begonnen wurde, wird fast alle der bisher nur unzureichend im Künstlerhaus untergebrachten Funktionen übernehmen: die Bereiche Wechselausstellung, Museumspädagogik, Veranstaltung, Bibliothek, Archiv, Verwaltung, Empfang und Shop. Zusätzlich bietet er ein Museumscafé und wird den idyllischen Garten hinter dem Künstlerhaus umschließen, der durch eine 12 Meter hohe Glaswand vom Straßenlärm abgeschottet wird. Der komplette Erdgeschossbereich mit Garten wird zur Anmietung für private oder geschäftliche Feiern und Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Das unter Denkmalschutz stehende spätklassizistische Künstlerhaus mit dem zum Atelier ausgebauten Dachgeschoss, seinen intimen Wohnräumen und seinem idyllischen Garten wird künftig ausschließlich der Person des Künstlers vorbehalten sein. Der ‚spirit’ August Mackes wird dann nicht nur durch den ‚genius loci’ des ‚Architektur-Exponats’ sinnfällig präsent sein. Ein starkes eindringliches Kulturerlebnis wird auch die faszinierende Geschichte vermitteln, die an diesem Originalschauplatz über Person und Leben, Werk und Wirkung des Künstlers durch eine neu eingerichtete Dauerausstellung erzählt wird. Hier werden die Besucher in die häuslich-private Atmosphäre einer prominenten wilhelminischen Künstlerfamilie eintauchen und die aufregende Zeit kultureller Umbrüche und radikal veränderter Kunstauffassungen im ‚Fin de Siècle’ wieder erleben können – mit Unterstützung modernster Medien- und Präsentationstechnik sowie mit behutsamer und dennoch eindrucksvoller Inszenierung zweier seiner ehemaligen Wohnräume im 1. Obergeschoss des Hauses.

Während der ersten Bauphase wird das Künstlerhaus noch bis zum 1. Mai 2016 geöffnet bleiben können. Danach wird es für etwa ein Jahr geschlossen werden, um die Dauerausstellung zu August Macke einrichten zu können.

Bis dahin präsentiert das August Macke Haus rund 100 Werke aus seinem Bestand, vor allem von August Macke wie auch u. a. von H. M. Davringhausen, Ernst Moritz Engert, Fifi Kreutzer, Franz M. Jansen, Helmuth Macke, Marie von Malachowski, Carlo Mense, Heinrich Nauen, Paul A. Seehaus, Hans Thuar, Marta Worringer.