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Basierend auf der künstlerischen Feldstudie der REINIGUNGSGESELLSCHAFT Autonomy and political Action - zur Modellfunktion kooperativer Strukturen zeitgenössischer japanischer Kunst, werden künstlerische Positionen aus Japan vorgestellt. Es werden unter anderem Positionen folgender Künstler und Initiativen gezeigt

Bereits 1999 stellte das ACC die Tokioter Group 1965 vor. Die 14. Sommerausstellung der ACC Galerie vereint nun zeitgenössische Initiativen und Projekte mit ihren künstlerischen Beiträgen aus Japan. Die Ausstellung steht im Ergebnis einer Feldstudie (dokumentarischer Videofilm, Fotoserie sowie Ausarbeitung, Auswertung und bildhafte Darstellung von Umfrageergebnissen) vor Ort zu autonomen Organisationsstrukturen in Japan, die von der Dresdner Künstlergruppe Reinigungsgesellschaft durchgeführt wurde, die den wachsenden Ökonomisierungsdruck in der Kunst zum Inhalt hat und deren Ergebnisse als Wissenspool in das Projekt einfließen. Das Projekt steht für die neuen Handlungsräume, die sich aus veränderten Arbeitsbedingungen ergeben und für ein Spannungsfeld, das sich aus dem Ranking gesellschaftlicher Systeme ergibt. Die Wahl der Orte ist von dem Anliegen bestimmt, einen Diskurs über die lokalen Standortfaktoren hinaus zu führen. Japan bietet dabei den geeigneten Bezugsrahmen, wo fernöstliche konfuzianische auf westlich konsumorientierte Wertsysteme treffen. Dabei werden die bestehenden Lebensräume auf Überlebensfähigkeit neu geprüft. Wie gestaltet sich die Architektur sozialer Beziehungen im 21. Jahrhundert? Welche Werte werden in den neu entstehenden Gemeinschaften geprägt? Ziel des Projektes ist die Beschreibung der Auswirkungen von steigendem Ökonomisierungsdruck auf autonome Organisations- formen im Bereich der bildenden Kunst. Gegenstand des Forschungsprojekts ist das Verhältnis künstlerischer Überlebensstrategien und gesellschaftspolitischer Einflussnahme sowie die kommerzielle Instrumentalisierung durch Politik und Wirtschaft. Wie autonom sind Handlungsräume in der Kunst, wenn Existenzsicherung und gesellschaftliche Einflussnahme vereint werden müssen? Mittels einer Umfrage sowie Interviews werden Künstler und Kunstvermittler zur aktuellen sozialen und kulturellen Bedeutung von selbstbestimmten Organisationsstrukturen befragt. Der reale Kampf zwischen Selbstbehauptung und Selbstverwirklichung wird seismographisch besonders in der bildenden Kunst sichtbar. Hier wird deutlich, dass künstlerische Autonomie täglich neu erobert werden muss. Können die Überlebensstrategien von Künstlern durch die Umsetzung selbstbestimmter Lebensentwürfe zu einem neuen Gesellschaftstyp führen? Ziel ist es, eine Diskussion zu entwickeln, die künstlerische Arbeit in einen gesellschaftlichen Zusammenhang stellt. Dabei richtet sich der Fokus auf die politische Funktion von Kunst, ihre Rolle bei der Standortentwicklung und ihren steigenden Institutionalisierungsdruck. Pressetext

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AUTONOM IST NOCH NICHT EINMAL DER MOND
Autonomie und politisches Handeln
14. Sommerausstellung des ACC

mit Artit, AIT - Arts Initiative Tokyo, Peter Bellars, Commanon, Clean Brothers, Hiroshi Fuji, Makoto Ishiwata, P3 Art and Environment, Reinigungsgesellschaft, Tany, Noboru Tsubaki, Video Acti, Videoart Center Tokyo, Kenji Yanobe
Co-Kuratorin Hitomi Hasegawa