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Eröffnung: Samstag 08. März 2008 um 20 Uhr

In der kommenden Ausstellung „Verderb und Gedeih“ zeigt loop - raum für aktuelle kunst Arbeiten des Künstlers Axel Lieber. „Verderb und Gedeih“ beschäftigt sich mit dem Thema „Landschaft“, bzw. dem Raum abseits architektonisch „verbildeter“ und vom Menschen strukturierter Räume. Lieber führt die „Wildnis“ dabei auf ihre Essenz zurück. Chimären aus Natur und Skulptur

Seine Skulpturen sind Chimären aus dem Vorbild vorgefundener Formen der Natur, die überarbeitet und mit neuer Bedeutung versehen werden. Der Ausstellungsraum wird zum „Camp“, das die Unmöglichkeit der Parallelexistenz von Mensch und Natur wiederspiegelt. Immer wieder tauchen Formen auf, die diese Annäherung zeigen: „roots“, eine mit Stoff bezogene Wurzel, „Pale Fire“, ein stilisiertes Feuer oder ein kleines Zelt aus Anzugstoff sind die Insignien. Kunststofflaschen bilden eine Art Baum oder eine Pflanze, auch Gebilde, die die Landschaft markieren, wie der „Wasserturm“ (aus „Plastikgießkannen“ oder beleben, wie die „Fundamentalisten“, eine Skulpturengruppe leerer Verpackungen: Konserven- und Kaffeedosen, die als Träger von Rundstäbe dienen. Neben Anklängen an rudimentäre Landschaften nähert sich Axel Lieber der Thematik auch auf anderen Ebenen, die ihrerseits das vom Menschen geschaffene Bild der Landschaft, seine kulturelle Prägung und die Choreografie von Landschaft zeigen.

Stoff für künftige Archäologen

Die zehn Spiegel „Zeitzeugen“ helfen ihrerseits dabei, immer wieder neue Blickwinkel auf die Skulpturengruppe zu wefen, sie setzen die Punkte, an denen sich der Betrachter abarbeiten kann, unterstreichen, erhellen - blitzende Fenster, die den Ausstellungsraum erweitern und als Fassung des Gesamtbildes dienen. Überhaupt ist dies die stärkste Intention der Ausstellung „Verderb und Gedeih“, in deren Titel schon die beiden kategorischen Umgangsformen des Menschen mit Natur und Landschaft auf den Punkt gebracht werden: Axel Lieber seziert, fragmentiert das Material, um es anschließend neu zu erschaffen. Dass er dabei Alltagsmaterialen verwendet und zugleich dekontextualisiert macht seine Skulpturen so kommunikativ und erlebbar. Er führt den Betrachter behutsam an seine Ziele heran - vertraute Materialien und Formen nehmen die Scheu vor der Rezeption. Erst die Dialektik von Form und Material - der Baum aus Flaschen, - das Zelt aus feinem Zwirn ? macht die Rätselhaftigkeit hinter den Dingen, hinter der eigenen Individualität.

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Axel Lieber
Verderb und Gedeih