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Eröffnung: 24. Januar 2008, 19.30 Uhr (nur mit persönlicher Einladung)

Die in Berlin lebende Fotografin Beate Gütschow zeigt im Haus am Waldsee mehr als 20 großformatige Fotografien und Videos aus ihrem bisherigen Schaffen. Idylle und Utopie sind die zentralen Begriffe der 1970 in Mainz geborenen und unter anderem in Norwegen ausgebildeten Künstlerin. Seit dem Jahr 2000 reflektiert Gütschow in ihren Natur- und Stadtlandschaften Denkschemata, wie sie die Landschaftsmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts entwickelte.

In ihren jüngeren Arbeiten entwickelt Gütschow menschenleere und pflanzenlose Stadtlandschaften. Mithilfe digitaler Collagetechniken treibt sie den Wildwuchs seelenlos auswechselbarer Betonwüsten unserer Metropolen soweit, dass der Betrachter den Ort nicht orten kann. "ganz woanders" schafft ein Bild der Zukunft, das die Hybris des Menschen als Schauer-Vision aus der Sicht einer präzis beobachtenden und überaus sorgfältig arbeitenden Fotokünstlerin geradezu beschwörend vor Augen führt.

Nach ihrem Studium, das sie ab 1993 in Oslo und Hamburg bei Bernhard Blume und Wolfgang Tillmans absolvierte, setzt sich Gütschow zunächst ganz unmittelbar mit der Schnittstelle von Fotografie und Malerei in der Zeit vor Caspar David Friedrich auseinander. Als Bilder noch im Atelier entstanden, bestand die Utopie von Landschaft in der Konstruktion und der Idealisierung, wie sie große Landschaftsmaler wie Claude Lorrain, John Constable, Nicolas Poussin, Jacob van Ruisdael, Claude Vernet oder Thomas Gainsborough in ihren Bildern formulierten. Erst nach Erfindung der Fotografie sowie der Plein-Air-Malerei sollte sich dies im Laufe des 19. Jahrhundert ändern.

Die Arbeiten der Ausstellung sind zuvor im Museum of Contemporary Photography in Chicago zu sehen und werden von einem ersten retrospektiven Katalog in englischer Sprache begleitet, den das Haus am Waldsee mit dem Dumont Verlag auf Deutsch publiziert.

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Beate Gütschow - ganz woanders