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Beirut ist nach Detroit die zweite Ausstellung im Rahmen einer Städtereihe der Kunsthalle Wien, die sich mit Metropolen im Wandel auseinandersetzt. Beirut, vielfach als „Paris des Nahen Ostens“ bezeichnet, ist von jahrzehntelangen Bürgerkriegen und anderen bewaffneten Auseinandersetzungen gezeichnet. Sowohl aus architektonischer wie auch aus sozialer, ökonomischer und historischer Perspektive wurde die Stadt zum Schlachtfeld divergierender Interessen, die häufig zu Konflikten führen. Auch heute noch sind 17 verschiedene Religionen im urbanen Raum beheimatet, was, je nach politischer Lage, Segen oder Fluch sein kann. Rivalitäten zwischen Clans und Konfessionen, feudales Denken, Hierarchien und Zugehörigkeiten zu Familienclans determinieren die sozioökonomische und politische Stratifizierung und die sozialen Interaktionen im Land. Dies gilt auch für die Akteure der Kulturszene, die aber gerade in dieser Komplexität ihre Inspirationsquelle finden. Viele KünstlerInnen und Intellektuelle des Libanon, ganz besonders in den Bereichen der Performing Arts, des Films und der Videokunst sind einem eher sozial-kritischen Kunstbegriff verbunden, der gesellschaftspolitische Investigation mit den narrativen Traditionen des Landes zu verbinden versucht. Die Ausstellung in der Kunsthalle Wien legt den Schwerpunkt auf Künstlerinnen, die die Themen Freiheit, Selbstverwirklichung und Gleichberechtigung als Dispositive emanzipatorischen Handelns unter den verschärften Bedingungen eines permanenten Konfliktes bearbeiten, u.a. Mona Hatoum, Randa Mirza, Lamia Joreige, Joana Hadjithomas und Khalil Joreige.

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Beirut
Kurator: Bariaa Mourad

Künstler: Mona Hatoum, Randa Mirza, Lamia Joreige, Joana Hadjithomas, Khalil Joreige...