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Seit 1994 operiert Bernadette Corporation als anonyme, internationale Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern. Sie erforscht Strategien des kulturellen Widerstandes und der subversiven Machenschaften mit angeeigneten Formen und Verfahrenweisen der Unterhaltungsindustrie, indem sie all diese Formen zu ihren eigenen experimentellen, künstlerischen Zwecken verwendet.

1994 in einem New Yorker Nachtclub gegründet, begann Bernadette Corporation selbst erfundene soziale Events zu organisieren, indem sie unter anderem illegale Kunstkarneval-Veranstaltungen auf Parkplätzen im New Yorker Soho Quartier durchführte. Weitere Aktivitäten und Produktionen reichen vom New Yorker (Untergrund-)Modelabel BC Fashion, das Ende der 1990er Jahre Kultcharakter erlangte und eine ganze Flut von ähnlichen Aktivitäten nach sich zog, über die 1999 lancierte Zeitschrift Made in USA bis zum kollektiv geschriebenen Roman Reena Spaulings (Semiotexte, 2005) und zahlreichen Videos, in denen unter anderem Persönlichkeiten wie Sylvère Lotringer und Chloe Sevigny auftreten. Zahlreiche Ausstellungen in den USA und Europa folgten, u.a. Gavin Brown‘s enterprise, New York (2002); Yvon Lambert, Paris (2004); Whitechapel Gallery, London (2004); Hammer Museum, Los Angeles (2005); Stedelijk Museum, Amsterdam (2005), Kunstverein in Hamburg (2006).

Bernadette Corporations interventionistische Projekte stellen insgesamt eine präzis abgestimmte Kritik der globalisierten Kultur dar, in der Identität durch Konsum und Branding konstruiert ist.

Filme in der Kunsthalle Zürich Parallel:

The B.C. Corporate Story, 1996 DVD, Farbe, Sound 7:03 Min. Das Video untersucht die Art von Propaganda, die eine Firma für interne Zwecke einsetzt, um firmenspezifische Inhalte und Visionen und auch motivationspolitische Effekte zu transportieren. Bernadette Corporation wendet diese Absichten und Vorgehensweisen listig um und liefert uns so ein Dokument, das das Vorhandene zugleich untermauert und dekonstruiert. Bernadette Corporation beschreibt den Film wie folgt: „Ein frühes Selbstporträt von Bernadette Corporation und unser Firmenvideo, dessen Zweck es war, die Mitglieder unseres Modelabels zu inspirieren und zu motivieren. Firmenpropaganda für einen auf die Jugend orientierten Markt, der von der Subkultur besessen ist.“

Get Rid of Yourself, 2003 DVD, Farbe, Sound 61 Min. Dieses als „Anti-Dokumentarfilm“ bezeichnete Video der Künstlergruppe überlagert Filmmaterial von Demonstrationen, die während des G-8 Gipfels 2001 in Genua stattgefunden haben, mit Dokumentationen von Performance Auftritten von Chloe Sevigny, Werner von Delmont und Mitgliedern der Black Bloc Anarchist Group. Für Bernadette Corporation ist das Video ein Kino-Exzerpt, das sich mit den aufkeimenden Widerstandsformen der Antiglobalisierungsbewegung assoziiert und sich selbst als filmisches Dokument dabei in Frage zu stellen versucht.

Produziert mit Unterstützung von: The French Ministry of Culture, Delegation aux Arts Plastiques (Image/Movement); Colin De Land, American Fine Arts, Co; MASSPOP.

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Bernadette Corporation

Künstler:
Bernadette Corporation