press release only in german

Bert de Beuls Gemälde zeigen Stilleben, Landschaften, Stadtansichten und Menschen, für deren Darstellung er allerdings weder besonders pittoreske Ansichten, noch besonders stimmungsvolle Situationen wählt. Seine Eindrücke skizzierend arbeitet er ausschließlich mit An- und Ausschnitten, starken Hell-Dunkel-Kontrasten und verschwimmenden Konturen. Die Subjektivität der Perspektive wird oft noch verstärkt durch die räumliche Nähe, in der er seine Umwelt zeigt. Zugleich evoziert das Sfumato einen Schleier unüberwindlicher Distanz. Es ist, als zeigten sich in Bert de Beuls Bildern verloren geglaubte Eindrücke aus unserer eigenen Erinnerung, ohne dass sich dieses Gefühl jedoch konkretisieren ließe.

Bert de Beuls Ausgangspunkt ist zum einen der ihn unmittelbar umgebende Raum, zum anderen bezieht er sich auf Abbildungen wie Zeitungen, Verpackungsmaterial, eigene Zeichnungen oder Fotos. Eine Straßenansicht, eine Fensterfront mit angedeutetem Interieur, von einem Sonnenschirm beschattete Kisten, immer rückt er das Beiläufige in das Zentrum seiner Bilder. Es entstehen ruhige, harmonisch komponierte Ansichten von Versatzstücken einer Realität, die gewöhnlich im Zuge unseres selektiven Erinnerns verloren gehen. Aber es sind eben gerade die flüchtigen, peripheren Eindrücke, die in jedem von uns Assoziationsketten auslösen. Den Raum für das eigene Erleben und die eigene Phantasie des Betrachters vergrößert de Beul noch durch eine eher verbergende denn offene Präsentation seiner Bildinhalte. Die Tonalität verbleibt im Dunklen, nur selten treten einzelne Farbpunkte hervor. Schatten mit fast menschlichen Konturen, die verborgenen Ecken eines Raumes, verschlossene Türen oder undurchsichtige Fenster einer verblassten Hauswand schaffen eine fast "unheimliche" Grundstimmung. Nach Freud erleben wir das plötzliche Eindringen von Elementen des irrational Unbewussten oder Unterbewussten in das gewohnte Alltagsgeschehen als "unheimlich". So ist es die Wechselwirkung zwischen einer unbestimmbaren Nähe, wie sie der Betrachter durch die vermeintliche Erinnerung erfährt, die sich für einen Moment der unbewussten Verdrängung entziehen kann, und der unüberbrückbaren Ferne, in die der Künstler seine Welt durch die Maltechnik, die Perspektive, und nicht zuletzt durch die Auswahl seiner Bildmotive rückt, was de Beuls Arbeiten so vielschichtig und im wahrsten Sinne des Wortes ergreifend macht.

only in german

Bert de Beul