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BORIS BECKER. Wüstenbilder Fotografien aus Syrien, Jordanien und der Westsahara

Boris Becker (geb. 1961 in Köln) studierte von 1982-84 an der Hochschule der Künste Berlin und von 1984-90 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd Becher. Meisterschüler 1988. Seit 1989 zahlreiche Preise und S6pendien sowie Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland. Verschiedene Publika6onen wie Territorien 1998, Geräumtes Gelände 1995, deserts and fields 2010. 2005-06 Gastprofessur an der Hochschule für Künste Bremen. 2010-11 Vertretungsprofessur an der Kunsthochschule für Medien, Köln. Er lebt und arbeitet in Köln.

In der Ausstellung „Wüstenbilder“ zeigt Boris Becker zwei fotografische Serien, die im Norden der Westsahara, in Smara, entstanden: Im Februar 2007 reiste Boris Becker auf Einladung der UNO-Flüchtlingshilfe dorthin und dokumen6erte mit seiner Kamera die Flüchtlingslager der Saharauis. Ihre kargen Lebensbedingungen verdeutlichen seine Bilder der „Goatstables“ und der „Gassta6ons“ - einfache architektonische Gebilde in provisorischer Konstruktion aus gefundenen Materialien, MetallschroE, notdürftig geflicktem Maschendraht und Steinen.

Die Fotografien von Boris Becker auf den Spuren der Reisen Lawrence von Arabiens aus dem Jahr 2010 dokumenieren die historischen Orte und geben Eindrücke vom Umfeld der Ereignisse und Aktivitäten von Thomas Edward Lawrence (1888-1935) in seiner Zeit als Archäologe und Burgenforscher um 1910 wieder. Zu Fuß und allein war er als Student der Geschichte an der Universität Oxford durch Syrien und Palästina gereist und bereitete währenddessen sein Reisebuch „Die Sieben Säulen der Weisheit“ über sieben Städte des Orients vor.
Im Gegensatz zu den Reisefotografien des privaten Gebrauchs vermitteln die Fotografien von Boris Becker nicht ein dokumentarisches „Ich war hier!“. Auch würden sie kaum in der Lage sein, einen Reiseführer zu illustrieren, der die Sehenswürdigkeiten eines Landes vorstellt. Vielmehr zeigen diese Aufnahmen die Oberflächen, die Beschaffenheit des Gesehenen – und somit doch etwas Typisches dieser exo6schen ‚Territorien‘. Jede der Aufnahmen zeigt die spröde Trockenheit der Region, gepaart mit der Klarheit des Lichts, das die Oberflächen zum Leuchten bringt. Die Fels- und Wüstenformationen breiten sich wie die flächigen Kulissen eines Dioramas aus. Diese Flächigkeit ist eines der wichtigsten Stilmittel des Fotografen, denn sie schützt den Betrachter davor, durch das Bild quasi hindurchzuschauen auf das Motiv. Die Flächigkeit macht uns deutlich, dass es um Bilder geht, um Gemachtes, um Fotografien, und nicht um die vemeintlichen LandschaFen selbst.