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GOSLAR. Der englischen Künstlerin Bridget Riley wird der Kaiserring der Stadt Goslar des Jahres 2009 verliehen. Das gab Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies am Freitagabend beim traditionellen Neujahrsempfang in der Goslarer Kaiserpfalz bekannt. Die 1931 in London geborene Künstlerin wird den Kaiserring am 3. Oktober 2009 in Goslar in Empfang nehmen.

Bridget Louise Riley, die heute in London und Südfrankreich lebt, gilt als eine der führenden Vertreterinnen der Op-Art (Kurzbezeichnung für Optical Art = Strömung in der modernen Kunst seit etwa Mitte der fünfziger Jahre, die sich mit den Gesetzmäßigkeiten der visuellen Wahrnehmung unter Einschluss der optischen Täuschung beschäftigt). Laut Jury erhält mit Bridget Riley den Kaiserring 2009 eine der großen Malerpersönlichkeiten Europas, deren Gesamtwerk damit gewürdigt und dessen Aktualität und Zukunftsfähigkeit betont wird. Ein weiterer Teil der Jurybegründung lautet: „Seit fast 50 Jahren gehören die Werke Bridget Rileys zu den eindrucksvollsten Beiträgen europäischer Malerei mit Weltwirkung, wie u.a. die Verleihung des Premio Imperiale in Tokyo 2003 belegt. Schon früher konnten die Schlagworte „Optical Art“ in den 60er Jahren oder „Neogeo“ in den 80er Jahren nicht die Breite des künstlerischen Ansatzes der englischen Künstlerin erfassen, die Vitalität ihres konstruktivistischen Werkes war viel breiter angelegt. Das Wort von der geometrischen Abstraktion trifft das Werk wohl noch am besten. Denn Ende der 50er Jahre zeigen ihre die Erfahrungen des Pointillismus verarbeitenden frühen Werke, die auch später noch wichtigen Elemente: Strenge und Farbe als Mittel zur Wahrnehmung der Natur und der Welt.“

Bridget Riley besuchte das Goldsmiths College (1949–52) und das Royal College of Art in London (1952–55). Seit ihrer ersten Einzelausstellung im Jahre 1962 hat sie ihre Werke weiträumig ausgestellt. Neben vielen Gruppenausstellungen nahm sie 1968 an der Venice Biennial teil (hier gewann sie als erste Frau den Internationalen Preis für Malerei) ebenso wie an der Venice Biennial 1986, der Documenta IV (1968) und der Documenta VI (1977). Die meisten retrospektiven Ausstellungen ihrer Werke sind in der Abbot Hall Art Gallery, Kendal Cumbria (1998), in der Serpentine Gallery, London (1999), im Kunstverein in Düsseldorf (1999), in der Dia Stiftung 2000 und im Tate Britain 2003 ausgestellt worden, nachdem sie 1970-71 sowie 1978-80 als retrospektive Ausstellungen gewandert sind. Sie wurde Ehrendoktor an den Universitäten von Oxford (1993) und Cambridge (1995). Ab 1998 bekamen ihre Werke eine neue Richtungsänderung durch kreisförmige Gestaltung und Rautenform. 1999 erhielt sie die seltene Auszeichnung ,,Companion of Honour" durch die englische Königin, nachdem sie die weibliche Form des Ritterschlags zum „Sir", also „Dame", auf Grund der Unvereinbarkeit mit ihrer öffentlichen Rolle als Künstlerin abgelehnt hatte.

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Bridget Riley
Kaiserringträgerin der Stadt Goslar 2009