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Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern zeigt mit dieser Ausstellung – präsentiert werden insgesamt 55 Arbeiten aus dem Zeitraum zwischen 1948 und 2007 – die erste Retrospektive des Werkes der amerikanischen Künstlerin Carmen Herrera in Europa, veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Ikon Gallery in Birmingham, England. Trotz ihrer Kontakte zu bekannten und einflussreichen Künstlern und der herausragenden Qualität ihres Werkes hat Carmen Herrera relativ selten ausgestellt. Durch diese umfangreiche Ausstellung erfährt ihr bislang zu wenig bekanntes Schaffen die gebührende Aufmerksamkeit.

Die Künstlerin ist 1915 in Havanna, Kuba, geboren und lebt seit 1954 in New York. Nach einem Studium der Architektur an der Universidad de La Habana erhielt sie ihre künstlerische Ausbildung 1943-1947 an der Art Students League in New York. Zu ihrem dortigen Freundeskreis gehörten Barnett Newman und Wifredo Lam. Ein längerer Aufenthalt in Paris von 1948 bis 1953 brachte die stilistische Entwicklung ihres Schaffens von der gestischen Abstraktion der französischen Nachkriegskunst zu stringenter formaler Haltung. Von 1954 an wieder in New York, hat Carmen Herrera über ein halbes Jahrhundert ein herausragendes konkretes Werk geschaffen, das konsequent der ungegenständlichen Kunst gewidmet ist. Sie konzentriert sich seit den frühen 1950er Jahren auf die reine Geometrie – Linie, Farbe, Oberfläche sind die formalen Elemente, deren Autonomie eine eigenständige ästhetische Wirklichkeit begründet. Ihre Werke sind das Ergebnis von Harmonie und Spannung gegensätzlicher Farbflächen, die der Oberfläche Lebendigkeit geben. Mit reduzierten Mitteln werden negativ-positive Formen und optischer Rhythmus von großer Komplexität erzielt. Herreras Arbeit der 50er Jahre greift oft in überraschender Weise bereits den künstlerischen Entwicklungen der 60er Jahre im Bereich der Minimal Art und des Hard Edge voraus.

Das Projekt fügt sich in eine Reihe von Ausstellungen des Museums Pfalzgalerie, die amerikanischen Künstlern, hauptsächlich des abstrakten Expressionismus, gewidmet waren. Carmen Herreras Werk öffnet den Blick auf die hierzulande wenig bekannten außereuropäischen Varianten konkret-konstruktiver Kunst, hier insbesondere auf den lateinamerikanischen Beitrag.

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Carmen Herrera
Malerei und Zeichnung 1948 – 2007
Kurator: Dr. Heinz Höfchen