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Performance
im Rahmender Ausstellung Carolin Eidner

11. Juni um 12 Uhr

Carolin Eidner - Thousand Suns for a Lonely Man
Die Langen Foundation zeigt im Rahmen ihrer Reihe monografischer Ausstellungen junger zeitgenössischer Positionen Arbeiten von Carolin Eidner (*1984 in Berlin, lebt und arbeitet in Düsseldorf). Im Mittelpunkt von Eidners Werk, die in Düsseldorf bei Rosemarie Trockel ihr Studium abschloss, steht das Verhältnis von konzeptuellen und physischen Aspekten von Objekten und Materialien. In der Ausstellung der Langen Foundation sind neu entstandene Werkgruppen zu sehen. Bodenarbeiten aus geschichteten Platten farbiger Glaskeramik sowie Wandobjekte aus pigmentiertem Gips werden zueinander in Beziehung gesetzt.

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Im Mittelpunkt von Carolin Eidners (*1984 in Berlin, lebt in Düsseldorf) Werk, die ihr Studium in Düsseldorf bei Rosemarie Trockel abschloss, steht das Verhältnis von konzeptuellen u nd physischen Aspekten von Objekten und Materialien. Dabei zeichnet sich Eidners künstlerische Praxis durch ein breites Spektrum an Medien, Techniken und Vorgehensweisen so wie die ungewöhnliche Verwendung verschiedenster Materialien aus. Die Ausstellung i n der Langen Foundation umfasst rund 25 Arbeiten, von denen der Großteil eigens für die Ausstellung produziert wurde. Alle Arbeiten zählen zu den beiden jüngst entstandenen Werkgruppen: Wandobjekte aus pigmentiertem Gips werden in Beziehung gesetzt zu Bode nskulpturen aus farbigen Glas- und Glaskeramikplatten.

In Carolin Eidners Ausstellung treffen zwei Werkgruppen aufeinander, die in ihrer Unterschiedlichkeit zeigen, wie spezifisch die Künstlerin Materialien auswählt und sich aneignet. In ihrem Anliegen, s ich die Offenheit eines „Anfänger-Geistes“, wie es im Zen-Buddhismus heißt, zu bewahren, schlägt Eidner immer wieder ihr nicht vertraute Wege ein und schafft sich Situationen, die sie auf bislang unbekanntes Terrain führen. Dabei entwickelt sie teils aufwä ndige Verfahren, wie im Fall der Gipsarbeiten. Eidner verbindet in den Gipsarbeiten Gipspulver, Wasser und Pigmente zu einer schnell trocknenden Masse, die sie – ähnlich wie beim Malen nach Farben – in konturierte Felder einfüllt, aus denen sich das Motiv zusammensetzt. Auf andere Weise additiv ist Eidners Vorgehen bei den Bodenskulpturen. Hier schichtet sie Glas - und Glaskeramikplatten verschiedener Größe und Farben übereinander, so dass eine konstruktive Einheit entsteht. Die intensive Farbigkeit dieser S kulpturen steht ebenso im Gegensatz zu den zurückgenommenen, pastelligen Farbtönen, die das Gipsweiss in den Wandarbeiten erzeugt wie die technische Ästhetik der Platten mit ihren reflektierenden glatten Oberflächen zur sichtbaren Gemachtheit der opaken Gi psobjekte.

Auseinandersetzung mit Werkstoffen und davon abgeleitete Arbeitsprozesse dienen Carolin Eidner als Mittel, Zeichen zu verrätseln, Materialien neu zu kodieren und damit auf Möglichkeitsräume jenseits bestehender Ordnungen zu verweisen. Daran ange lehnt ruft die Künstlerin mit den Gipsarbeiten das Konzept der Singularität auf. Als technische Singularität wird in der Zukunftsforschung der Moment bezeichnet, ab dem sich der Fortschritt derart beschleunigt, dass sich mit der künstlichen Intelligenz der Maschinen Erkenntnismöglichkeiten entwickeln, die den menschlichen Horizont übersteigen. Auf diese Potentiale jenseits unserer Vorstellungen und Denkkategorien öffnen sich die Leerstellen in Eidners Arbeiten.