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'Der Engel der Geschichte' - so der Titel eines Werks von Anselm Kiefer und zugleich der letzten Ausstellung der Galerie Paul Maenz in Köln vor ihrer Schließung - markierte tatsächlich einen Epochenwechsel. Die Mauer war gefallen und damit auch Kölns Status als Kunstmetropole, Berlin sollte wieder Hauptstadt werden, der Kunstmarkt stürzte aus dem Goldrausch in eine Finanzkrise, die Kunst in eine Sinnkrise, die Neunziger hatten begonnen. Trotzdem und gerade deshalb: Köln in den Neunzigern "was the best place to be", so der Künstler Josef Strau in seinem Essay 'The Non-Productive Attitude' (2006), in dem er - gemeinsam etwa mit Isabelle Graw und jüngst Dominikus Müller (siehe links unten) - dazu beitrug, den heute besonders in Amerika tradierten Mythos der Kölner Kunstszene der 90er zu beschreiben und zu festigen. In rund 300 Fotos, aus einem Fundus von 4.500 Fotonegativen, die sie im Mai 2012 dem ZADIK übergeben hat, lässt Caroline Nathusius das Jahrzehnt der zum Teil in harter sozialer Kneipenarbeit erwirtschafteten künstlerischen Selbstreflexivität, der Kontextkunst und Institutionskritik wieder lebendig werden. Diese erste Ausstellung ihrer Fotos, bereichert um einige weitere Memorabilien, konzentriert sich auf zahlreiche Schauplätze in Köln und New York, wo Caroline Nathusius fast zu gleichen Teilen das Jahrzehnt als Ausstellungsmacherin und Chronistin ihrer Zeit verbracht hat. Die Ausstellung gibt einen analogen Vorgeschmack auf das komplette digitalisierte Archiv, das zur Jahreswende mit dem nächsten Hochfahren der ZADIK-Datenbank im Internet eingesehen werden kann.

Folgende Galerien, Räume und Personen werden in der Ausstellung und im Archivbestand ZADIK H 11, Caroline Nathusius zu sehen sein: Mark Dion, Bruno Brunett, Nicole Hackert, Karola Grässlin, Hanns Daxer, Brian Butler, Helmut Draxler, Achim Kubinski, Tanja Grunert, Esther Schipper, Lukas & Hoffmann, Gisela Capitain, Max Hetzler, Susanne Kleine, Daniel Buchholz, Colin de Land (American Fine Arts), Pat Hearn, Josephine Pride, Leo Castelli, Greene Naftali, Leo Koenig, Matthias Schaufler, Marian Goodman, Andrea Rosen, Anton Kern; Alice und Lawrence Weiner, Mark von Schlegell, Josef Strau, Stephan Dillemuth, Heimo Zobernig, Carmen und Imi Knoebel, Martin Kippenberger, Cosima von Bonin, Ulrich Strothjohann, Michael Krebber, Christian Nagel, Manfred Hermes, Charline von Heyl, Clegg & Guttmann, Hans-Jörg Mayer, Richard Merkle, Julia Scher, Andrea Fraser, Nils Norman, Merlin Carpenter, Isa Genzken, Gary Hume, Christopher Wool, Joseph Kosuth, Gerhard Richter, Nicole Neufert, Philippe Parreno, Josephine Meckseper, Georg Herold, Victor Burgin, Rosemarie Trockel, Friesenwall 120, The New York Security Mini-Storage, Tanja Pol, Trixi Groiss, Josef Zehrer, Kiron Khosla, Cathy Skene, Erika und Rolf Hoffmann, Jon Kessler, Sophia Ungers, Aurel Scheibler, Dan Graham, Fareed Armaly, Rebecca Quaytman und mehr als 500 weitere ProtagonistInnen und AktivistInnen aus der Welt der Kunst

Zur Ausstellung erscheinen - im ZADIK erhältlich - das unten angehängte Poster, ein Text von Julia Scher, ein Interview von Tom Biber mit Caroline Nathusius sowie Texte von Philipp Fernandes do Brito und Günter Herzog.

Von Köln nach New York und zurück Fotografien von Caroline Nathusius aus der Kunstszene der 90er Jahre Eröffnung am Mittwoch, den 27. November 2013, 19.30 Uhr Begrüßung: Prof. Dr. Günter Herzog

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Von Köln nach New York und zurück
Fotografien von Caroline Nathusius aus der Kunstszene der 90er Jahre

Künstler:
Caroline Nathusius