press release only in german

c/o - Atle Gerhardsen ist sehr erfreut, nach langjähriger Zusammenarbeit die fünfte Einzelausstellung mit Carroll Dunham ankündigen zu können. Unter dem Titel Dead Space zeigt der 1949 in New Haven/Connecticut geborene Künstler jeweils fünf neue Zeichnungen und Gemälde. Carroll Dunham lebt und arbeitet in New York.

Hauptfigur seiner Arbeiten ist die für Carroll Dunham charakteristische männliche Figur, die sich durch eine als Penis ausgeformte Nase, einen steifen Anzug mit Hemd und einen Hut auszeichnet. Diesen Charakter entwickelte der Künstler zusammen mit einem weiblichen in den Jahren 1994/95. Sie entstanden auf der Grundlage von Zeichnungen und Malereien organischer Formen, die Dunham seit den 80er Jahren im Sinne des surrealistischen Automatismus unterbewusst aus der Struktur verschiedener als Maluntergrund verwendeter Holzarten herausarbeitete.

Die in erdfarben gehaltenen Gemälde der Serie Dead Space zeigen die Hauptfigur vor dem Hintergrund einer sterbenden Natur und Gesellschaft, einem toten Raum. Dem Betrachter den Rücken zugewandt guckt die stilisierte männliche Figur aus der Ferne auf die Silhouette einer Geisterstadt; sie droht in einer faulenden Flüssigkeit zu versinken oder steht, unbeholfen mit einer Pistole hantierend, inmitten umherfliegenden Mülls.

Carroll Dunham spiegelt mit den Arbeiten zu Dead Space erstmals konkrete umweltpolitische Probleme wieder. Verfolgte er mit seiner Kunst bisher das Ziel, nicht die physische, sondern die psychische Welt darzustellen und sein eigenes Inneres nach Außen zu kehren, so wendet sich sein männlicher Charakter nun materiellen Problemen seiner Umwelt zu. Die Themen Sexualität und Gewalt, die bisher Schwerpunkte in Dunhams Arbeiten bildeten, werden mit dem neuen Sinnzusammenhang verknüpft und bleiben durch charakteristische Symbole wie der Pistole oder der penisförmigen Nase existent.

Pressetext