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Die Ausstellung widmet sich in neun Räumen neun Künstlerinnen und Künstlern. Alle sind sie in verschiedener Form als Person innerhalb ihres Werkes präsent. Sie begegnen uns als Selbstdarsteller, Schauspieler oder lebende Skulptur. Unweigerlich schliessen wir von der dargestellten Person auf bestimmte Charaktereigenschaften. Das Interesse an der Person der Künstlerin oder des Künstlers wird in jenen Kunstwerken besonders geweckt, wo er oder sie sich in Aktion zeigt oder sich an den Betrachter und die Betrachterin richtet. Es finden sich in der Ausstellung aber auch Arbeiten, in denen keine Person direkt wiedergegeben ist. Doch durch biografische Notationen, durch einen sprachlichen Appell oder durch die Präsentation des Werkes als Abschluss eines Handlungsprozesses werden wir auf eine spezifische Autorschaft verwiesen. Diese Arbeiten leben von der Absenz des Akteurs, von dem wir uns über das Kunstwerk ein Bild zu machen versuchen.

Den Werken aus den 1940er Jahren bis zur Gegenwart sind Bildnisse des Innerschweizer Porträtisten Felix Maria Diogg gegenübergestellt. Diogg beschäftigte sich in seiner Malerei auf einzigartige Weise mit der Individualität des Gegenübers. Er vermied jegliche Stilisierung. Kleidung und Attribute sind sekundär, denn ihn interessierte das Gesicht und der Ausdruck. Die Augen sind dabei der eigentliche Schlüssel zur Person. Über den Blick, den die Dargestellten auf uns richten, treten wir an die Stelle, die der Maler eingenommen hat. Damit gelingt den Werken eine unmittelbare Überbrückung der historischen Distanz.

Kuratiert von Christoph Lichtin.

Pressetext

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Characters - Werke aus der Sammlung
Kurator Christoph Lichtin

mit Joseph Beuys, Terry Fox, Jürgen Klauke, Urs Lüthi, Annemarie von Matt, Ana Mendieta, André Thomkins, Ben Vautier, Felix Maria Diogg