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Vernissage: Freitag, 11. Januar 2008, 19 Uhr

Ab 11. Januar 2008 präsentiert die Vertretung Wallonie-Bruxelles in Kooperation mit dem Institut français, der Galerie und Kunststiftung Poll und dem Tschechischen Zentrum neueste Arbeiten von Charles Szymkowicz, eines herausragenden Vertreters eines neuen Expressionismus. Die expressionistische Kunst des 20. Jahrhunderts, die hier in dieser Stadt eine ihrer wichtigsten Ursprungsquellen wie Käthe Kollwitz oder Ludwig Meidner hatte, findet sich in bemerkenswerter Intensität und verbunden mit einem tiefen Pathos bei Szymkowicz wieder. Seine Kunst ist von bedrängender Schlagkraft. Unterdrückung, Qual, Tod und Erinnerung sind schon früh Themen seiner Werke, auch bestimmt durch eigenes Erleben. Es mischen sich hier die Erlebnisse der polnisch-jüdischen Eltern (in den 20er Jahren vor den ersten antisemitischen Pogromen von Polen westwärts nach Belgien geflohen) mit den Bildlandschaften eines James Ensor. Dramatik und Menschlichkeit bilden bei Charles Szymkowicz eine Synthese von starker Ausdruckskraft. Bildtitel wie „Oppressions“, „La mémoire et le cri“ oder „Ecorchés“ machen sein Ansinnen deutlich. Schon früh befasst sich Szymkowicz mit dem Porträt. Die ersten Arbeiten dieses Genres scheinen sich förmlich aus seinen großformatigen Leinwänden mit Darstellungen von Krieg und Flucht zu schälen. Fast immer blicken die Porträtierten frontal auf den Betrachter. Trotz breiten Pinselstrichs kommen die Porträts mit einer gewissen Leichtigkeit daher, die sinnbildlich für das Festhalten eines Moments im Leben der so Dargestellten steht. Die Pastosität des Farbauftrags spiegelt Spuren gelebter Jahre. Vor zwei Jahren wandte sich Szymkowicz erstmals in einer größeren Serie dem Porträt zu und beschäftigte sich darin mit Nobelpreisträgern. In seinen neuesten Arbeiten, die nach historischen Fotografien entstehen, spürt er Leben und Werk bedeutender europäischer Künstler nach.

Vor genau zwanzig Jahren hat Peter Hopf anlässlich des Projektes ‚Berlin – Brüssel‘ das Frühwerk des Künstlers in Wedding, im damaligen West-Berlin, präsentiert. Die neueren Werke jetzt im vereinigten Berlin zu zeigen, heißt, sie in einer Stadt zu präsentieren, die in ihrer geschichtlichen Vergangenheit oft der Ort war, dessen Menschen selbst viel erlitten haben, von dem andererseits aber auch viel Leid ausgegangen ist.

Charles Szymkowicz, 1948 in Charleroi geboren, gehört heute zu den wichtigsten neoexpressionistischen Malern in Europa. Er wird seine Porträts bedeutender Persönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts jetzt hier in Berlin an fünf verschiedenen Orten zeigen.

Gesichter der Erinnerung

Berliner Fernsehturm organisiert durch das Tschechische Zentrum Berlin Panoramastr. 1A, 10178 Berlin 10. Januar bis 11. Februar 2008, Mo - So 10-24 Uhr Vernissage: Donnerstag, 10. Januar 2008, 16 Uhr

Institut français Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin 10. Januar bis 1. März 2008, Mo – Do 9 - 20 Uhr, Fr 9 -18.30 Uhr, Sbd 12 – 17 Uhr Vernissage: Donnerstag, 10. Januar 2008, 19 Uhr

Vertretung der Französischen Gemeinschaft Belgiens Belgische Botschaft, Jägerstr. 52-53, 10117 Berlin 11. Januar bis 6. März 2008, Mo - Fr 9 - 17 Uhr Vernissage: Freitag, 11. Januar 2008, 16 Uhr

Galerie Poll Lützowplatz 7, 10785 Berlin 11. Januar bis 1. März 2008, Mo 10 - 13 Uhr, Di - Fr 11 – 18.30 Uhr, Sa 11-15 Uhr sowie nach Vereinbarung Vernissage: Freitag, 11. Januar 2008, 19 Uhr

Galerie der Kunststiftung Poll Gipsstr. 3, 10119 Berlin 12. Januar – 1. März 2008 Di – Sbd 15 – 18 Uhr

Es erscheint ein Katalog.

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Charles Szymkowicz
Gesichter der Erinnerung
Galerie Poll und Galerie der Kunststiftung Poll