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1967 in Leipzig geboren, studierte Christiane Baumgartner von 1988 bis 1996 in ihrer Heimatstadt an der renommierten Hochschule für Grafik und Buchkunst vorwiegend im Bereich Hoch- und Buchdruck Anschließend setzte sie ihre Studien bis 1999 am Royal College of Art London fort und befasste sich mit Fotografie, Video und elektronischen Medien. Schließlich verschmolz sie beide künstlerischen Ansätze zu einem unverwechselbaren Bildstil, In den zurückliegenden rund zehn Jahren entstand ein ebenso eindrückliches wie unverwechselbares Holzschnittwerk, das ihr national und international bereits hohe Anerkennung einbrachte. Gerade hat zum Beispiel das Museum of Modern Art New York eine Publikation mit dem Titel „Highlights since 1980“ herausgebracht, in die Baumgartners großformatiger Holzschnitt „Transall“ (Holzschnitt 2000, Blatt 155 x 435 cm, Motiv 120 x 400 cm) Aufnahme gefunden hat.

Durch die Reflexion neuer elektronischer Medien und deren formal strenge Umsetzung in ein horizontales Liniensystem hat Christiane Baumgartner dem künstlerischen Holzschnitt eine entschieden neue Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt. Ihre menschenleeren Sujets konzentrierten sich bis in die jüngste Vergangenheit auf Objekte, die Fortbewegung und Beschleunigung symbolisieren: Flugzeuge, Windräder oder Straßenzüge. Neben dem horizontalen Linienraster ist die Arbeit in Serien, bei der sich die einzelnen Blätter nur in Nuancen unterscheiden, die wichtigste konzeptuelle Präferenz Baumgartners. Dabei ergibt sich ein subtiles Spiel mit der Aufmerksamkeit des Betrachters, der gezwungen wird, genau hinzuschauen, will er mehr sehen, als der erste Eindruck zu erkennen gibt. In ihren Videoarbeiten zeigt Christiane Baumgartner, was sie an visuell eingefangenen und elektronisch gespeicherten Zeitabläufen und Geschwindigkeitsphänomenen fasziniert und zur Umsetzung in den Holzschnitt inspiriert. Enge Bildausschnitte erfassen in verwischenden Konturen die an der Kamera vorbeifliegende Objekte als malerische Farbflächen beziehungsweise als kurz aufflackernde, durch ein statisch aufgefasstes Grundmotiv rasende Bildpunkte. Wie in den Holzschnitten sind es auch in den Videos Geschwindigkeit und Bewegung und die daraus resultierenden Wahrnehmungsphänomene, die Christiane Baumgartner zu ihren Arbeiten animieren. Christiane Baumgartner lebt und arbeitet heute in Leipzig. Ihre Arbeiten befinden sich in zahlreichen namhaften Sammlungen, unter anderem in der Wiener Albertina, im Stedelijk Museum Amsterdam und im Victoria and Albert Museum London.

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Christiane Baumgartner
Rasender Stillstand